Hilfe zur Selbsthilfe

Eine unheilige Allianz aus Politik und Finanzwelt sorgt zuverlässig dafür, dass eine schleichende, unauffällige Umverteilung von unten nach oben stattfindet. Aus freien Bürgern der Wertegemeinschaft Europa werden Schuldsklaven. Wenn die „verlorene Generation“ in Europa – teilweise 50 Prozent der jungen Menschen in Südeuropa sind arbeitslos – in ein paar Jahrzehnten in Rente geht, wird das bestehende Rentensystem in sich zusammenfallen. Altersarmut, Chaos, und heute noch unvorstellbare Verteilungskämpfe werden die Folgen sein. Die heute Verantwortlichen werden das nicht mehr erleben und das wissen sie auch – frei nach dem Motto: nach mir die Sintflut. Verantwortliche Politik (Amtseid: „Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde.“) sieht anders aus.

Versuchen wir also, uns selbst zu helfen und hören wir nicht mehr auf die Sonntagsreden dämlicher, ignoranter und unverantwortlich handelnder Laienschauspieler in der Politik und an den Schalthebeln der Macht. Natürlich können wir uns nicht ausserhalb der Gemeinschaft oder der Gesetze stellen, da wären wir ja nicht besser als der politisch-finanzielle Komplex, der zur Zeit unser Leben beeinflusst. Aber wir können schon mal klein anfangen und uns selbst um Geld und Vorsorge kümmern.

Falls Sie es noch nicht gemerkt haben: ich bin wütend. Aber nur reden und sich darüber aufregen ist nicht sehr hilfreich. Deshalb starte ich als Hilfe zur Selbsthilfe im Januar 2015 das Experiment „Do-It-Yourself Kapital-Lebensversicherung“. Begleitend dazu schreibe ich an einer Anleitung, die ich zur gegebenen Zeit veröffentlichen werde. Lassen Sie mir aber bitte etwas Zeit, um das Experiment aufzubauen und zum Laufen zu bringen. Nach einem halben Jahr werde ich über den anfänglichen Verlauf berichten.

Aktie SKA-SE Ericsson B

Indien macht Ernst mit dem landesweiten Ausbau der Infrastruktur. Einen Auftrag mit dem dortigen Netzbetreiber über eine Milliarde US-Dollar kann Ericsson jetzt verbuchen. Wie der Netzausrüster heute mitteilte, wird er in den kommenden sieben Jahren die Fest- und Mobilfunknetze des Betreibers Reliance Communications instandhalten. Damit wird die bereits bestehende Zusammenarbeit ausgeweitet.

Seit Jahresbeginn hat der Kurs – unter teils heftigen Schwankungen – zugelegt. Der mittelfristige Aufwärtstrend ist ungebrochen und wird immer wieder von guten Nachrichten beflügelt.

KGV: 24,1 (!)
Dividende: 2014e 3,5%
Geschäftszweck: Weltweite Konzipierung, Herstellung, Vertrieb von Systemen und Anlagen für Festnetz- und Mobilfunk-Telefonie.

Meine Meinung: langfristig kaufen
ISIN: SE0000108656 | Symbol: ERICB | Heimatbörse: Stockholm

Ich wollt‘ ich wär ’ne Bank

Wie das Handelsblatt heute berichtet, ist es den Franzosen gelungen, sich teilweise aus der Verantwortung für Europa zu stehlen. Aus einem Arbeitspapier der EU-Kommission geht hervor, dass es der Regierung in Paris gelungen ist, den Beitrag, den französische Großbanken für den EU-Abwicklungsfonds leisten, um eine Milliarde Euro zu drücken.

So ganz scheinen unsere westlichen Nachbarn den Sinn einer europäischen Gemeinschaft nicht begriffen zu haben: gemeinsam sind wir stärker. Da kann man sich nicht nur großzügig an der Theke bedienen und die Steuerzahler anderer Mitgliedsländer die Zeche zahlen lassen. Verkommt Europa zu einem Abzockerparadies?

Das hatten die Gründerväter mit Sicherheit nicht im Sinn, als sie dem anonymen Heer der braven europäischen Steuerzahler diese – seinerzeit – revolutionäre Vision gaben und damit wachsenden Wohlstand versprachen.

Das Schlüsselwort „Gemeinschaft“ gerät immer mehr aus dem Blickfeld. Der – steuerpflichtige – Wähler wirds hoffentlich auf seine Weise richten. Aber: wer schützt uns jetzt vor verantwortungslosen Banken, wenn nicht das Europa-Parlament? Schade um die große europäische Idee.