Neu-Emissionen lieber meiden?

Die ersten Neu-Emissionen (IPOs) für 2016 und 2017 sind schon raus. Verglichen mit den Vorjahren, gab es in letzter Zeit relativ wenige Neu-Emissionen auf dem internationalen Wertpapiermarkt. Sieht man sich dazu die durchschnittliche Kursentwicklung der „Neuen“ an, so kann sie nicht gerade überzeugen.
Beispiele: Eine Ferrari ist aktuell – bezogen auf die Erstnotiz – mit 18,5% in den Miesen. Eine Schaeffler mit 21,2% im Plus. Eine Siltronic mit 21,0% im Minus, ebenso eine windeln.de (!) mit 40,0% im Minus. Eine Tele Columbus mit 23,2% ebenfalls im Minus.
Ein ETF auf den DAX beispielsweise hätte da wesentlich mehr bei wesentlich weniger Sorgenfalten gebracht. Warum ist das wohl so? Dazu muss man ein bisschen tiefer graben.
Folgen wir der Spur des Geldes und wechseln auch schon mal die Perspektive, also von der Käufer- auf die Verkäuferseite.
Warum veräussert jemand ein Unternehmen, dessen Eigentümer er ist? Gut, das Unternehmen könnte dabei sein, den Bach runter zu gehen. Aber Notverkäufe über die Börse lassen sich nicht realisieren, weil die Zahlen geprüft und testiert werden. Und auch die mediale Aufmerksamkeit ist einfach zu gross.
Bleibt also die Annahme, dass der Verkäufer den Verkaufspreis als für sich selbst angemessen bis höchst attraktiv findet. Er hat alle Daten zur Verfügung, aus denen er diesen Schluss ziehen kann. Die Banken, die eine Neu-Emission begleiten, ünterstützen natürlich den Verkäufer, da sie von ihm beauftragt wurde und er ihre Rechnungen zahlt. Für Banken sind Neu-Emissionen ein attraktives Geschäft, ergo: wes Brot ich ess, des Lied ich sing. Übersetzt: Ich passe mich dem an, von dem ich wirtschaftlich abhängig bin. Es wird also getrommelt und gepfiffen, um einen möglichst hohen Emissionspreis herausschlagen zu können.
Handelssysteme und eine charttechnische Analyse greifen nicht. Warum? Die Formeln der Systeme und Kursindikatoren können bei Neu-Emissionen nicht auf historische Daten zurückgreifen und ihre Kurven zeichnen und Signale geben. Weder ein Benchmark noch ein Ranking sind möglich, weil man nicht sagen kann, wie sich die neue Aktie im Vergleich zur Branche oder gar zum Gesamtmarkt entwickelt hat. Da wird eine qualifizierte Einschätzung schnell zum Stochern im Nebel.
So gesehen, sind Neu-Emissionen mehr als riskant, ein Vabanque-Spiel. Man gibt sein Geld jemandem, den man nicht kennt. Also mein Ding ist das nicht. Da investiere ich lieber in solide Unternehmen aus Deutschland, Europa oder – natürlich – im skandinavischen Raum, die es bereits jahrelang gibt und die sich im Wettbewerb bewährt haben.
Denn: Vertrauen ist gut, aber – gerade wenn es um Geld geht – Kontrolle ist besser.

Chart der Woche: Sandvik

Der Chart der Woche gehört heute zu: SKA-SE Sandvik AB
Als einer der weltweit führenden Hersteller von Werkzeugen und Industriegeräten ist der Konzern nicht nur in Schweden selbst (knapp vier Prozent Umsatzanteil) tätig. Der überwiegende Teil des Geschäfts wird in Europa, Asien, Australien und Nordamerika gemacht.
Im Geschäftsbereich „Werkzeugfertigung“ werden Klingen und Bohrer für die Automobilindustrie und den allgemeinen Maschinenbau hergestellt. Der Geschäftsbereich „Bergbau und Bauindustrie“ fertigt Bohrköpfe und -geräte, Förderbänder, Schaufellader, Transporter, Ausrüstungsgüter, Werkzeuge und Dienstleistungen. Der Geschäftsbereich „Materialtechnik“ liefert Rohre, Bänder und Drähte aus Edelstahl und Ausgangsmaterial für medizintechnische Metallimplantate.
Die drei größten Anteilseigner sind die Beteiligungsgesellschaft Industrivärden AB (11,8%), Alecta Pension Insurance Mutual (4,8%) und Svenska Handelsbankens Pensionsstiftelse (3,9%).
Nach einem 2014er Umsatz von 2,8 Mrd. SEK werden für das laufende Jahr 3,3 Mrd. SEK erwartet.
Beim aktuellen Kurs beträgt die Dividende 2015e 4,1% und das KGV 2015e liegt derzeit bei 9,7
Schlusskurs gestern: SEK 84,50 (+1,8%) | Im Aufwärtstrend befindet sich der Kurs seit Oktober 2015

Der Kurseinbruch von Juni bis September sorgte für günstige Einkaufskurse, sodass das Interesse an der Aktie im Oktober wieder zunahm. Der aktuelle Aufwärts-Trend ist intakt.

Ich übernehme diese Aktie in meine Watchlist für das Muster-Depot. Aufgrund der Begrenzung des zur Verfügung stehenden Anlagekapitals wird der Wert aber nicht zwangsläufig ins Depot übernommen.
Wer selbst in die Aktie investieren will:
ISIN SE0000667891 | Symbol SAND | Börse Stockholm / alternativ handelbar an der Börse Tradegate, allerdings bei relativ geringen Umsätzen.

Hinweis: Diese Kurz-Analyse stellt keine Aufforderung zum Handel mit dieser Aktie dar. Ich übernehme keine Verantwortung für jegliche Konsequenzen und Verluste, die aus der Verwendung dieser Informationen entstehen. Ich handle mit skandinavischen Aktien und besitze eventuell Positionen in den hier erwähnten Wertpapieren.

Der neue 20-Euro-Schein ist da

Die neue 20-€-Banknote, die dritte der Europa-Serie, wird heute in Umlauf gebracht. Sie verfügt über ein aktualisiertes Design und kräftigere Farben. Zudem enthält sie ein neuartiges Sicherheitsmerkmal: ein „Porträt-Fenster“ am oberen Rand des Hologramms, das bei Betrachtung gegen das Licht durchsichtig wird. Im Fenster erscheint ein Porträt der Europa, einer Gestalt aus der griechischen Mythologie, das von beiden Seiten der Banknote zu erkennen ist. Dasselbe Porträt ist auch im Wasserzeichen zu sehen. Darüber hinaus enthält der Schein eine Smaragd-Zahl, auf der sich beim Kippen der Banknote ein Lichtbalken auf und ab
bewegt – ebenso wie bei der 5-€- und der 10-€-Banknote der Europa-Serie.
Das Video „Entdecken Sie die neue 20-€-Banknote“, das in 23 Amtssprachen der EU verfügbar ist, enthält weitere Informationen zum neuen Geldschein und wie er sich prüfen lässt. Es ist eines von mehreren Videos zum Thema Bargeld, die auf der Website www.neue-euro-banknoten.eu abrufbar sind. Diese Website bietet auch andere Möglichkeiten, mehr über die Banknoten zu erfahren, wie zum Beispiel die „Euro Cash Academy“.
Die 20-€-Banknoten der ersten Serie bleiben gesetzliches Zahlungsmittel. Sie sind weiterhin neben den neuen Geldscheinen im Umlauf, werden aber nach und nach aus dem Verkehr gezogen.
(Quelle: Deutsche Bundesbank)

Chart der Woche: Statoil

Der Chart der Woche gehört heute zu: SKA-NO Statoil ASA
Der größte Erdöl-Konzern Skandinaviens deckt das Geschäft in voller Breite ab: von der Exploration und der Gewinnung von Erdöl und -gas über den Betrieb von Raffinerien bis hin zum Handel mit den Endprodukten, über all ist das Unternehmen mit einem Geschäftsbereich vertreten. Statoil besitzt 75 eigene Ölfelder und ist zu 75 Prozent in Norwegen selbst tätig.
Nach einem 2014er Umsatz von 606,8 Mrd. NOK werden für das laufende Jahr aufgrund des gesunkenen Rohölpreises lediglich rund 500 Mrd. NOK erwartet.
Beim aktuellen Kurs beträgt die Dividende 2015e 5,5% und das KGV 2015e ist wegen eines erwarteten Verlusts von rund 10 Mrd NOK negativ
Schlusskurs gestern: NOK 135,75 (+2,2%) | Im Seitwärtstrend befindet sich der Kurs seit über einem Jahr

Die weiterhin unsichere Situation beim Rohölpreis zeigt sich auch im Kurs des Unternehmens. Mit steigenden Ölpreisen kann man aber davon ausgehen, dass auch der Kurs dieses an sich soliden Konzerns steigt. Die geschätzte Dividende für 2015 ist ein zusätzliches Risikopolster.

Ich übernehme diese Aktie in meine Watchlist für das Muster-Depot. Aufgrund der Begrenzung des zur Verfügung stehenden Anlagekapitals wird der Wert aber nicht zwangsläufig ins Depot übernommen.
Wer selbst in die Aktie investieren will:
ISIN NO0010096985 | Symbol STL | Börse Oslo / alternativ handelbar an der Börse Stuttgart (oder Tradegate), allerdings bei relativ geringen Umsätzen (Spread!).

Hinweis: Diese Kurz-Analyse stellt keine Aufforderung zum Handel mit dieser Aktie dar. Ich übernehme keine Verantwortung für jegliche Konsequenzen und Verluste, die aus der Verwendung dieser Informationen entstehen. Ich handle mit skandinavischen Aktien und besitze eventuell Positionen in den hier erwähnten Wertpapieren.

Papier und Zinsversprechen oder doch lieber Gold?

Ende letzter Woche fiel Gold auf den tiefsten Preis (in USD) seit fünf Jahren. Zuletzt kostete das Edelmetall Ende 2009 etwa so viel wie jetzt.
Da fragen sich viele, jetzt zu kaufen oder auf noch niedrigere Kurse zu warten. Denn niemand weiss, ob die 1.080-Dollar-Marke, die sich Mitte des Jahres als solide Unterstützung erwies, auch weiterhin halten wird.
Klar ist, dass der Goldpreis derzeit sehr eng mit den den Zinsentscheidungen der FED zusammenhängt. Im Sommer redeten alle von einer von einer ersten Zinserhöhung im September. Als sich abzeichnete, dass daraus nichts wird, legte der Goldpreis heftig zu.
Nach den aktuellen US-Statistiken wird es sehr wahrscheinlich, dass die FED noch in diesem Jahr die Zinsen erhöhen wird. Und siehe da, der Goldpreis beginnt wieder zu fallen. Es gibt da momentan also einen sehr engen Zusammenhang, der Goldpreis hat sich von Angebot und Nachfrage abgekoppelt. Denn Notenbanken, die Schmuckindustrie (mehr als die Hälfte der weltweiten Nachfrage) und Anleger kaufen nach wie vor Gold in rauen Mengen, wie ein Blick auf die Statistiken des World Gold Council zeigt. Demzufolge stieg die globale Nachfrage im dritten Quartal um 14 Prozent, investiert wurde 27 Prozent mehr als im Vorjahresquartal, die Schmuckindustrie bezog sechs Prozent mehr. Die Notenbanken kauften den 19. Monat in Folge netto zu. Allein die gesamten Käufe in China und Indien machen fast die Hälfte des weltweiten Geschäfts aus. Und das wird sich auf absehbare Zeit wahrscheinlich nicht ändern.
Da stellen sich mir ein paar naheliegende Fragen: Werfe ich mein Geld lieber der US-Regierung in den Rachen oder kaufe ich mir Gold? Machen 0,25 Prozent wirklich so viel aus, dass ich die Werthaltigkeit beider Geldanlagen total ausblende? Lasse ich mein Geld auf dem Sparkonto bei nach wie vor historisch niedrigen Zinsen oder kaufe ich lieber Gold?
Weltweit kaufen Notenbanken wieder Gold, weil das die Basis ihres nationalen Schatzes ist. Gold wird auch wieder zurückgeholt aus den Lägern in aller Welt, um es zuhause in eigenen Tresoren zu lagern. Große Investmentbanken werden ihr „Papiergold“ in Form von Zertifikaten auf den Markt und kaufen im Gegenzug physisches Gold, um es zu bunkern.
Ich denke, es findet derzeit ein Umdenken in den Köpfen statt, unabhängig von den psychologischen Gründen der aktuellen Goldpreis-Entwicklung. Niedrige Preise werden für einen günstigen Einstieg genutzt.
Gold wird wieder wertvoller, wenn auch zunächst nur in den Köpfen der Entscheider. Aber diese Erkenntnis wird Otto-Normal-Anleger schneller erreichen als man denkt. Wir bleiben in Gold – und Edelmetallen allgemein – investiert und werden im kommenden Jahr den Depotanteil aufstocken. Staatsanleihen kaufen wir definitiv nicht.

Wird Cryptogeld bald etwas Normales sein?

img_55682963e8373   Der Kurs des Bitcoin gab zwischenzeitlich rund 30 Prozent vom Jahrshöchstkurs Anfang November ab, konnte sich jetzt aber oberhalb von EUR 300 stabiliseren.

Es tut sich weltweit etwas. Das Establishment ist aufgerüttelt und macht sich Gedanken über Cryptogeld.
Lee Hsien Loong, der Premierminister von Singapur, spricht in einer Rede zum 80. Jahrestag der United Overseas Bank (UOB) von „Blockchains“, wenn er die Bitcoin-Schlüsseltechnologie „Blockchain“ meint. Aber immerhin: das Wort ist ihm geläufig und er weiss etwas damit anzufangen. Er nennt sie eine Technologie, die die Zentralbank und Singapurs Banken „must keep up to date and upt to scratch with“, also sich auf dem neuesten Stand zu halten und immer am Ball bleiben. Das Video dazu gibts auf YouTube.
So ähnlich drückte sich kürzlich auch ein hochrangiger Leiter der Securities and Exchange Commission (SEC) der USA aus, also der dortigen Wertpapieraufsicht.
Ganz besonders bemerkenswert: der britische Schatzkanzler, George Osborne, war vor kurzem auch ganz eifrig dabei, die digitalen Währungen zu lobpreisen.
Es tut sich also etwas, vor allem im Bewusstsein der massgeblich Verantwortlichen an den Schaltstellen staatlicher Macht. Man sieht nicht mehr so sehr die möglichen Gefahren durch ein angeblich anonymes Zahlungssystem, sondern eher die unbestreitbaren Chancen durch die neue, universell verwendbare Blockchain-Technologie.
Und das ist das eigentlich bemerkenswerte an dieser Sache.

Bank Of America empfiehlt Gold – wie bitte?

Kaum zu glauben: Die Bank Of America (BoA) sieht laut Bloomberg die Finanzmärkte im Zwielicht und empfiehlt Bargeld und Gold.
Was steckt dahinter? Gerade wenn Banken eine derartige Empfehlung herausgeben, ist man gut beraten, erst einmal misstrauisch zu sein. Warum machen die das wohl? Weil sie unser Wohl im Auge haben? Weil sie unser Vermögen schützen wollen? Wohl kaum. Eine Bank – noch dazu eine international tätige Investmentbank – hat heutzutage nur ihr eigenes Wohl im Auge.
Die Bank warnt vor Marktturbulenzen in der geldpolitischen Übergangsphase zwischen Nullzins und ein bisschen Zins. Darüber wird Mitte Dezember von der Federal Reserve entschieden.
Nach den letzten Statistiken zum US-Arbeitsmarkt ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass erstmals seit Jahren wieder eine – wenn auch winzige – Zinserhöhung kommen wird. Hat die Nullzins-Politik zu einem rasanten Aufschwung des Aktienmarktes geführt, fürchten viele Analysten jetzt das genaue Gegenteil. Dabei ist doch der Grund dafür genauso wichtig, wie die Tatsache einer Erhöhung an sich. Arbeitsmarkt und Konsum entwickeln sich – angeblich – prächtig. Das sollte doch optimistisch stimmen. Aber Investoren und Spekulanten denken anders. Deshalb ist die bestehende Melange aus extremer Liquidität, zu erwartenden Profiten und technischen Reaktionen nicht ungefährlich.
Oberflächlich gesehen ist die Begründung schlüssig. Dazu kommen, so die BoA, zwei auffällige Entwicklungen: die Investoren äusserten sich zwar optimistisch, hielten aber hohe Geldbestände und warten ab. Sie ziehen Gelder aus Aktienfonds ab, während die US-Aktienkurse sich auf Rekordhöhe befinden.
Bargeld vorzuhalten, um nach einem Einbruch auf tieferem Niveau wieder einzukaufen, macht durchaus Sinn. Aber warum Gold? In den Augen von Investoren bringt Gold keine Zinsen, während aber doch gleichzeitig eine Zinserhöhung in den USA erwartet wird, also eigentlich schlecht für Gold. Und Gold wurde in den letzten Monaten und Jahren immer weniger Wert (siehe Chart). Warum also Gold?
Vielleicht hat es damit zu tun, dass sich in den letzten Monaten die Banken das Gold schlechtgeredet und verteufelt, gleichzeitig aber ihre eigenen Goldbestände erhöht haben? Ein Blick in die Bücher der COMEX zeigt, dass die Banken die letzten Monate genutzt haben, um ihr Papiergold und -silber (ETFs, Zertifikate, etc.) verkauft und dafür physisches Gold und Silber gekauft haben – linke Tasche, rechte Tasche. Der Preis hat sich trotz höherer Nachfrage nach physischem Gold nicht erhöht, weil gleichzeitig Papiergold verkauft wurde. Ein geradezu klassisches Beispiel für eine Flucht aus dem schlechten Geld in das gute Geld. Jetzt sitzt man auf hohen Goldbeständen und wartet in aller Ruhe steigende Preise ab. Oder versucht, die Sache zu beschleunigen.
Wie auch immer. Die Zeiten werden turbulenter und man sollte sehr aufmerksam und vorsichtig sein. Bargeld und Gold sind so schlechte Möglichkeiten nicht, eventuelle Krisen zu überstehen – unabhängig davon, dass möglicherweise ein ganz anderer Grund hinter dieser Bankempfehlung steckt. Allerdings würde ich den Rat noch um etwas ergänzen: Cryptogeld.

Chart der Woche: Carlsberg

Der Chart der Woche gehört heute zu: SKA-DK Carlsberg A/S
Mit rund 100 Brauereien zählt das Unternehmen zu den größten Bierproduzenten der Welt. 2014 setzte der Konzern 134,5 Mio. Hektoliter ab, hauptsächlich mit den Marken Carlsberg und Tuborg. Neben der Produktion und dem Vertrieb von Bieren macht das Unternehmen auch mit Soda-, Energiegetränken und Mineralwasser weltweit Geschäfte. Produziert und verkauft wird zum Großteil in Dänemark, aber auch in Deutschland und Westeuropa, China und Asien, Russland und Osteuropa.
Nach einem 2014er Umsatz von 64,5 Mrd. DKK werden für das laufende Jahr 64,7 Mrd. DKK erwartet.
Beim aktuellen Kurs beträgt die Dividende 2015e 1,6% und das KGV 2015e liegt derzeit bei 19,6
Schlusskurs gestern: DKK 589,25 | Im Aufwärtstrend befindet sich der Kurs seit Dezember letzten Jahres, gestern wurde ein langfristiges Kaufsignal generiert

Die Übernahme von SAB Miller durch AB InBev wirbelte die ganze Branche auf. Dadurch wurde die Aufmerksamkeit der Investoren auch auf die nächstgrösseren Brauereien gelenkt. Es dürfte nicht die schlechteste Idee sein, diesen weltbekannten Bierbrauer im Blick zu haben.

Ich übernehme diese Aktie in meine Watchlist für das Muster-Depot. Aufgrund der Begrenzung des zur Verfügung stehenden Anlagekapitals wird der Wert aber nicht zwangsläufig ins Depot übernommen.
Wer selbst in die Aktie investieren will:
ISIN DK0010181759 | Symbol CARL.B | Börse Copenhagen / alternativ handelbar an der Börse Tradegate, allerdings bei relativ geringen Umsätzen (Spread!).

Hinweis: Diese Kurz-Analyse stellt keine Aufforderung zum Handel mit dieser Aktie dar. Ich übernehme keine Verantwortung für jegliche Konsequenzen und Verluste, die aus der Verwendung dieser Informationen entstehen. Ich handle mit skandinavischen Aktien und besitze eventuell Positionen in den hier erwähnten Wertpapieren.

Bitcoin als Schneeballsystem?

img_55b09ef16011f   Gestern veröffentlichte die Financial Times einen Artikel über Bitcoin. Darin bezeichnete der Autor Dan McCrum das Cryptogeld Bitcoin als Schneeballsystem.
Das dürfte mit ein Grund sein, warum der Bitcoin-Kurs jetzt wieder unter EUR 300 gefallen ist.
Bereits am 23. Jui 2013 erschien auf CNN Money ein Artikel von James O’Toole zum gleichen Thema: Die Börsenaufsicht SEC sprengte angeblich ein Bitcoin-Schneeballsystem. Liest man diesen Artikel genauer, stellt man fest, dass es nicht die Bitcoin an sich sind, die ein Schneeballsystem bilden. Vielmehr wurden Bitcoin benutzt, um ein Schneeballsystem zum Laufen zu bringen.
Und am 29. November des gleichen Jahres machte Gary North auf seiner Seite „Specific Answers“ die Prophezeiung, dass Bitcoin als das spektakulärste Schneeballsystem in die Geschichte eingehen werde. Es werde Bernard Madoff (bisher größter Drahtzieher eines Schneeballsystems) dagegen als Winzling erscheinen lassen.
Liest man diese Artikel, stellt man schnell fest: keiner dieser Autoren hat sich mit Bitcoin und der zugrunde liegenden Technologie der Blockchain wirklich beschäftigt, geschweige denn relevante Informationen eingeholt.
Ein Schneeballsystem lebt davon, dass die ersten nur dann Profit machen, wenn sie weitere zahlende Teilnehmer gewinnen können. Und den letzten beißen die Hunde.
Cryptogeld funktioniert nicht nur technisch ausgefeilter, sondern verhält sich auch wirtschaftlich anders als ein Schneeballsystem.
Nach einem unvergleichlichen Höhenflug in den Jahren davor fiel der Bitcoin-Kurs am 14. Januar 2015 auf EUR 148,17 ab. In den darauffolgenden zwei Monaten stieg der Kurs um mehr als 100 Euro an, brach zwischenzeitlich wieder um 50 Euro ein und stieg um diesen Betrag bis Juli wieder an, nur um binnen eines Monats wieder 100 Euro zu verlieren. Danach begann bis Anfang November ein Anstieg um 275 Euro auf rund EUR 455 pro Bitcoin. Das ist ein Anstieg um 160 Prozent. Danach ging es wieder bergab.
Woran erinnert uns das? An ein Schneeballsystem? Nein, an den Aktien- oder Devisenmarkt.
Das Schneeballsystem funktioniert nur so lange, wie die Preise steigen. Denn nur bei steigenden Preisen beteiligen sich neue Mitspieler daran. Fällt der Wert, ist niemand mehr bereit einzusteigen. Es wird systembedingt nur gekauft, nicht verkauft. Verkäufe lassen ein Schneeballsystem zusammenbrechen.
Beim Aktienkauf aber wird – einfach gesagt – versucht, billig einzusteigen und teuer wieder auszusteigen. Was natürlich nicht immer gelingt.
Der Cryptogeld-Markt verhält sich nicht anders. Wenn ich mich getraut habe, am 14. Januar ein paar Bitcoin á EUR 150 zu kaufen, hatte ich meinen Einsatz am 2. November verdoppelt und bereits am 4. November verdreifacht. Nach dem Absturz hätte ich jetzt aktuell meinen Einsatz lediglich wieder nur verdoppelt. Nun kann ich entweder (steuerpflichtig) verkaufen oder kaufe nach weiter fallenden Kursen beim nächsten Anstieg noch einmal nach, um meinen Bestand zu erhöhen.
Dazu kommt: wer Bitcoin kaufen will, muss jemanden finden, der bereit ist Bitcoin zu verkaufen. Ein Kauf auf der einen Seite bedingt immer auch einen Verkauf auf der anderen Seite des Handelsgeschäfts.
Bei einem Schneeballsystem wäre ich nach dem 4. November nicht mehr mit dabei und es kämen auch keine neuen Mitspieler hinzu. Denn derartige Systeme sind auf unendliches Wachstum angelegt, deren Teilnehmer Geld investieren, ohne je ein Produkt oder eine Dienstleistung dafür zu erhalten. Sie sind grundsätzlich instabil.
So hingegen verhalte ich mich wie im Aktien- oder Devisenmarkt: ich kaufe und verkaufe Cryptogeld gegen Euro, kaufe dazu, realisiere Gewinne oder nehme Verluste in Kauf. Für mich sind das ganz gewöhnliche Geldgeschäfte, wenn auch mit einem bis vor kurzem noch unbekannten Produkt, das seine Existenz klugen Köpfen und der modernen Internet-Technologie verdankt, aber beileibe kein Teufelszeug ist.
Da frage ich mich, ob Dan McCrum, James O’Toole und Gary North denn überhaupt ein Schneeballsystem begriffen haben? Die Realität im Cryptogeld-Handel scheinen sie jedenfalls nicht verstanden zu haben.

Millennials und das Geld

 

Bei VisualCapitalist gibt es eine interessante Grafik zum Verhältnis der Millennials zum Geld.
Als Millennials bezeichnet man die Generation, die zwischen etwa 1977 und 1998 geboren sind, ihre Teenager-Jahre also von 1990 bis 2010 erlebten. Die auch als Generation Y bezeichnete Altersgruppe gilt als vergleichsweise gut ausgebildet und zeichnet sich durch eine technologieaffine Lebensweise aus. Statt Status und Prestige stehen Freude an der Arbeit und die Sinnsuche im Mittelpunkt ihres Lebens. Die Millennials sind optimistisch, selbstbewusst und haben wenig Vertrauen in die Regierung. Die Bewegung „Occupy Wall Street“ ist ein beredtes Zeichen dafür.
Zum Geld hat diese Generation ein ambivalentes bis praktisches Verhältnis:
Investieren
87% trauen sich zu, Investment-Entscheidungen selbst zu treffen
60% misstrauen dem Finanzmarkt
70% halten ihre Ersparnisse und Investments in bar
46% glauben, investieren ist viel zu „riskant“
Geldgeschäfte
40% würden nicht mehr bar zahlen, wenn man immer und überall unbar zahlen kann
48% kennen ihre Kreditwürdigkeit
49% würden in Betracht ziehen, Finanzdienste von Apple oder Google zu nutzen
37% trauen sich zu, ihre Schulden selbst zu handhaben
(Quelle: VisualCapitalist)
Die Ergebnisse dieser Statistik beziehen sich auf die USA, haben also für Deutschland oder Europa nur bedingte Gültigkeit. Gerade was die Verwendung von Bargeld gegenüber Kreditkarten oder anderer unbarer Zahlungsweise angeht, sprechen sich mehr als dreiviertel aller Deutschen für das Bargeld aus.

Norwegen: Zinssatz und Steuererhöhung

 

Die Norwegische Zentralbank beliess den Leitzins – wie erwartet – bei 0,75 Prozent.

Bereits im vergangenen Monat kündigte die norwegische Regierung eine Erhöhung der Verbrauchssteuern ab 2016 an. Der Vorlage des Haushaltsentwurfs ist eine Erhöhung von durchschnittlich 2,5 Prozent zu entnehmen. Damit entspricht die geplante Steuererhöhung der für nächstes Jahr erwarteten Teuerungsrate.
Auch bei der Mehrwertsteuer ist – erstmals seit drei Jahren – eine geringe Erhöhung geplant. In Norwegen gibt es drei unterschiedliche Mehrwertsteuer-Sätze. Der „normale“ Steuersatz liegt bei 25 Prozent, der „reduzierte“ Steuersatz bei 15 Prozent und der „niedrige“ Steuersatz bei acht Prozent. Letzterer gilt hauptsächlich im Dienstleistungsbereich, zum Beispiel im Bereich Sport und Kultur. Die geplante Erhöhung der Mehrwertsteuer betrifft ausgerechnet den niedrigen Steuersatz, der um zwei auf zehn Prozent erhöht werden soll. Bei uns in Deutschland würde man das wohl Vergnügungssteuer nennen. Die beiden anderen Steuersätze sollen unverändert bleiben.

Chart der Woche: Swedish Match

Der Chart der Woche gehört heute zu: SKA-SE Swedish Match AB
Als skandinavischer Branchenriese ist das Unternehmen auf Herstellung und Vertrieb von Tabakwaren spezialisiert. Mit Schnupftabak (rund 40 Prozent des Umsatzes) ist man die Nr. 1 in Schweden, Norwegen, Südafrika und die Nr. 3 in Nordamerika. Zigarren und Zigarillos tragen beim weltweit zweitgrößten Hersteller rund 20 Prozent zum Umsatz bei. Das unumgängliche Zubehör (Streichhölzer, Feuerzeuge und sonstiges) bringt die restlichen rund 40 Prozent des Umsatzes. Damit ist das Unternehmen sehr breit aufgestellt und deckt die Bedürfnisse der Raucher komplett ab. Etwas mehr als die Hälfte seines Umsatzes macht der Konzern in Schweden, der Rest kommt aus aller Welt.
Nach einem 2014er Umsatz von 13,3 Mrd. SEK werden für das laufende Jahr 14,5 Mrd. SEK erwartet.
Beim aktuellen Kurs beträgt die Dividende 2015e 3,0% und das KGV 2015e liegt derzeit bei 17,8
Schlusskurs gestern: SEK 276,65 | Im Aufwärtstrend befindet sich der Kurs seit Mitte Dezember 2014

Nach dem Kurseinbruch im August stieg der Kurs im September wieder über die GD250-Linie und beginnt sich wieder nach oben zu bewegen. Nach Veröffentlichung des 2015-Q3-Berichts gestern stieg der Kurs um fast vier Prozent (+3,7%).

Ich übernehme diese Aktie in meine Watchlist für das Muster-Depot. Aufgrund der Begrenzung des zur Verfügung stehenden Anlagekapitals wird der Wert aber nicht zwangsläufig ins Depot übernommen.
Wer selbst in die Aktie investieren will:
ISIN SE0000310336 | Symbol SWMA | Börse Stockholm / alternativ handelbar an der Börse Tradegate, allerdings bei relativ geringen Umsätzen.

Hinweis: Diese Kurz-Analyse stellt keine Aufforderung zum Handel mit dieser Aktie dar. Ich übernehme keine Verantwortung für jegliche Konsequenzen und Verluste, die aus der Verwendung dieser Informationen entstehen. Ich handle mit skandinavischen Aktien und besitze eventuell Positionen in den hier erwähnten Wertpapieren.