Ist Steuerverschwendung kriminell?

Gestern habe ich in der RTL-Sendung von Mario Barth wieder einmal gesehen, wie verantwortungslos und verschwenderisch viele Politiker und Beamte mit unseren sauer verdienten Steuergeldern umgehen.
Es ist nicht zu fassen und mir reicht’s jetzt! Deshalb habe ich diesen Aufkleber entworfen.
Klar, ich habe die Pflicht Steuern zu zahlen. Habe ich dann aber nicht auch das Recht, dass mit meinen Steuergeldern sorgsam umgegangen wird?
Wer auch so denkt, der darf meinen Sticker (er ist auch zum Teilen auf meiner Facebook-Seite „skandINvestor“ zu finden) gern weitergeben. Vielleicht wachen ja noch mehr ehrliche Steuerzahler auf.

Chart der Woche: Matas

Matas A/S
betreibt eine Kette von Drogerie- und Haushaltswaren-Märkten in den Bereichen „Beauty Shop“, „Vital Shop“, „Material Shop“ und „Matas MediCare“, irgendwie eine Mischung aus Douglas, Rossmann, Baumarkt, Apotheke und Sportgeschäft. Was dem Erfolg des 1949 gegründeten Unternehmens keinen Abbruch tut und sich an den guten Zahlen ablesen lässt.
Nach einem 2015er Umsatz von 3,4 Mrd. DKK werden für das laufende Jahr unverändert 3,4 Mrd. DKK erwartet.
Beim aktuellen Kurs beträgt die Dividende 2016e 4,8% und das KGV 2016e liegt derzeit bei 13,6
Schlusskurs gestern: DKK 131,50 (-1,5%) | Im Aufwärtstrend befindet sich der Kurs seit Mitte Februar, gestern wurde ein erneutes Kaufsignal generiert

Wir haben die Aktie bereits im Depot, werden aber von einem Zukauf absehen, da wir diversifizieren wollen und auch noch andere Werte erfolgversprechend sind. Wer noch selbst in die Aktie investieren will:
ISIN DK0060497295 | Symbol MATAS | Börse Copenhagen / alternativ handelbar an der Börse Stuttgart, allerdings bei relativ geringen Umsätzen (Spread!).

Hinweis: Diese Kurz-Analyse stellt keine Aufforderung zum Handel mit dieser Aktie dar. Ich übernehme keine Verantwortung für jegliche Konsequenzen und Verluste, die aus der Verwendung dieser Informationen entstehen. Ich handle mit skandinavischen Aktien und besitze eventuell Positionen in den hier erwähnten Wertpapieren.

Zinsgarantie für mehrere Jahre?

Soeben gefunden: Zinsgarantie für mehrere Jahre. Wie bitte?
Also mal ehrlich: dieses Angebot einer deutschen Sparkasse soll Geldanlage sein? Das ist blanker Hohn. Ich nenne das nicht Geldanlage sondern einen Geldfriedhof, eine Sparform für Menschen, die sich aber absolut nicht selbst um ihr Geld kümmern wollen.
Dabei kann man das lernen. Ein Fernseher kostet gerade mal einen Bruchteil dieser Summe hier. Aber trotzdem setzt man sich tagelang damit auseinander, welches Gerät (Marke, Größe, Bildwiederholfrequenz, HDMI, USB, Festplatte, etc.) das beste wäre.
Und da will man sich nicht ebenso Zeit dafür nehmen, sich um sein eigenes Geld zu kümmern? Das will mir einfach nicht in den Kopf.
Die EZB setzt alles daran, die Inflation wieder ans Laufen zu bringen. Nehmen wir mal an, sie hat damit Erfolg. Dann gibt es zwar in fünf Jahren die garantierten 4.002,00 Euro, aber bereinigt um eine gewünschte EBZ-Inflation von zwei Prozent oder mehr, ist die angeblich hohe Rendite dann eine große Pleite, weil die Kaufkraft schwindet. Da hätte man die ganzen fünf Jahre an einem Jumbo-Mega-LED-Fernseher aber eindeutig mehr Spaß gehabt.

Stockholm ist erste Wahl

Stockholm ist die beliebteste nordeuropäische Stadt für internationale Unternehmen, wenn es darum geht, ein Hauptquartier für Nordeuropa einzurichten. Das geht aus einer neuen Forbes-Studie hervor, wonach rund ein Viertel aller „Forbes-2000-Unternehmen“ (das sind die 2.000 größten Unternehmen der Welt) in den nordeuropäischen Ländern repräsentiert sind. Etwa die Hälfte hat ihr regionales Hauptquartier in Stockholm, immerhin ein Sechstel zieht es nach Copenhagen.

Besonders für Unternehmen aus dem Bereich Finanzen, Informationstechnologie und Telekommunikation ist offensichtlich Stockholm attraktiv, wie das Beispiel Amazon Web Services (AWS) zeigt. 2014 eröffnete das Unternehmen sein regionales Hauptquartier in Stockholm, nicht nur um nahe bei seinen Kunden zu sein, sondern auch um die Fülle von technischen Talenten in der Stadt „abzuschöpfen“. Die Firma sieht großartige technologische Talente in der Region. Vor drei Jahren eröffnete auch die Bank Of China ihre erste nordeuropäische Zweigniederlassung in Stockholm.

Die weltweit operierenden Konzerne haben den äußersten Norden Europas als Tor zum gesamten nordeuropäischen Verbrauchermarkt entdeckt. Das bestärkt mich in meiner Auffassung, dass gerade diese Region auch für Anleger immer attraktiver wird, die ihr Geld nicht mehr nur innerhalb des Euro-Raums halten wollen. Mit Investitionen in Skandinavien deckt man zunehmend auch weltweite Interessen ab.

Direkt in Stockholm residierende schwedische Firmen runden das Angebot ab, als da wären beispielsweise Electrolux, H&M, Svenska Cellulosa und die SwedBank. Es lässt sich nicht nur gut arbeiten in Stockholm, sondern auch gut leben. Im Jahr 2010 war Stockholm die erste Stadt, die als „EU Green Capital“ ausgezeichnet wurde.

Notenbank-Blick auf den Euro-Raum

 

Einen Notenbank-Blick auf den Euro-Raum zu werfen, versprach Dr. Jens Weidmann seinem Publikum beim 2. Finance Forum Liechtenstein.

In seiner gestrigen Rede formulierte der Bundesbank-Präsident dazu drei Kern-Thesen:

1. Die europäische Geldpolitik hat sich weit in unbekanntes Terrain vorgewagt und das Risiko einer Vereinnahmung durch die Fiskalpolitik steigt. In der derzeit zugegebenermaßen schwierigen geldpolitischen Abwägung dürfen die Risiken nicht unterschätzt und die Fähigkeiten der Geldpolitik nicht überschätzt werden.
2. Um die Währungsunion langfristig zu stabilisieren ist eine Reform ihres institutionellen Ordnungsrahmens nötig. Dabei muss die Balance von Handeln und Haften wiederhergestellt werden.
3. In der Finanzmarktregulierung wurden bedeutsame Fortschritte erzielt, so dass unser Bankensystem heute robuster ist als vor der Finanzkrise. Vollständig abgearbeitet ist die Regulierungsagenda aber noch nicht, weder für die Banken noch die Schattenbanken.

Er schilderte die Datenlage und die – durchaus heftigen – Diskussionen innerhalb der EZB zur europäischen Geldpolitik. Das veränderte Prognosebild sei geldpolitisch durchaus herausfordernd gewesen und habe Handlungsbedarf angezeigt. „In dieser Frage bestand Einigkeit im EZB-Rat. Allerdings gingen mir die Beschlüsse in ihrer Gesamtschau zu weit und das umfassende Maßnahmenbündel hat mich nicht überzeugt.“

Er wies darauf hin, dass das Risiko von Blasen an den Finanzmärkten wachse und führte aus, dass verschiedene Mitgliedsstaaten des Euro-Raums bereits Maßnahmen ergriffen hätten, um zum Beispiel Übertreibungen am Immobilienmarkt vorzubeugen. Aber auch die Banken seien gefragt und müssten ihre Geschäftsmodell überprüfen, „ihre Bilanzen solide aufstellen und den sich bietenden Raum für Konsolidierungen nutzen, um Kosten zu sparen. Andernfalls könnte es ihnen in einem anhaltenden Niedrigzinsumfeld schwer fallen, Gewinne zu thesaurieren, um damit das Eigenkapital weiter zu stärken.“

Seine Einstellung zum Ordnungsrahmen der Währungsunion hat mich überzeugt. „Zu den Risiken der ultra-lockeren Geldpolitik gehört auch die Gefahr, dass die niedrigen Zinsen und die umfangreichen Staatsanleihekäufe den Konsolidierungs- und Reformdruck in den Mitgliedstaaten reduzieren.“ Nicht überraschend sei, dass der Konsolidierungseifer in den Euro-Ländern zuletzt nachgelassen habe. Zu deutsch: das Geld gibts viel zu billig, als dass die Politiker der verschuldeten Euro-Länder schwierige Reformen durchführen würden, die sie Parlamentssitz und Altersversorgung kosten könnten.

„Dabei wurden als Reaktion auf die Finanz- und Schuldenkrise eigentlich strengere Fiskalregeln für die Mitgliedstaaten der Währungsunion vereinbart.“ Was hilfts, wenn sich keiner dran hält?

„Im Rahmen der Krisenbewältigung im Euro-Raum wurden dann aber nicht nur Risiken über den Euro-Rettungsschirm vergemeinschaftet, sondern auch über die Bilanz des Eurosystems.“ Aber genau diese gegenseitige Haftung habe der Maastricht-Vertrag in seiner „No-Bailout“-Regel ausdrücklich ausgeschlossen.

In seiner Rede wies er explizit darauf hin, dass die derzeitige Handlungsweise der Euro-Länder nicht mit Walter Euckens Haftungsprinzip zu vereinbaren sei: „Wer den Nutzen hat, muss auch den Schaden tragen“. Walter Eucken war Vordenker der Sozialen Marktwirtschaft und begründete die Freiburger Schule des Ordoliberalismus.

Im dritten Teil seiner Rede widmete er sich den Banken. „Noch heute leiden viele Banken unter Altlasten in ihren Bilanzen. Hohe Bestände an notleidenden Krediten belasten insbesondere eigenkapital- und ertragsschwache Institute im Euro-Raum. So schreitet die Bereinigung der Bankbilanzen zwar voran, ist aber auf absehbare Zeit noch nicht abgeschlossen. Vor diesem Hintergrund ist es übrigens wenig erstaunlich, dass die Kreditvergabe der Banken im Euro-Raum trotz der äußerst expansiven Geldpolitik nach wie vor schwächelt.“

Nur wollen leider die Banken ihr eigenes Spiel spielen und denken nicht daran, anfallende Verluste selbst zu tragen. Die Stresstest gefallen ihnen nicht und sie sind offensichtlich auch gar nicht glücklich darüber, den Steuerzahlen nicht in Anspruch nehmen zu dürfen.

Der meiner Meinung nach wichtigste Satz in seiner Rede: „Wer die Eigentümer- und Gläubigerhaftung nun aber schon wieder in Frage stellt, sollte auch offenlegen, wer denn stattdessen für die Verluste einer gescheiterten Bank einstehen soll. Der Steuerzahler darf es jedenfalls nicht sein, das würde die gesellschaftliche Akzeptanz unserer marktwirtschaftlichen Ordnung aufs Spiel setzen.“

Danach setzte er sich noch mit allgemeinen Fragen zur Regulierung der europäischen Finanzmärkte auseinander und sprach auch die Fintechs und ihre Rolle im Finanzsystem an.

Alles in Allem eine bemerkenswerte Rede, die auch unsere Politiker der Regierungsparteien, allen voran Angela Merkel und Sigmar Gabriel lesen sollten. Wer sich für den Wortlaut der Rede interessiert, kann sich hier die Druckversion herunterladen.

Chart der Woche: Securitas

Securitas AB
ist eines der weltweit führenden Unternehmen für Sicherheitsdienste. Geht es um die Sicherung von Personen, Hab und Gut, bietet der Konzern passende Lösungen in aller Welt an. Die Unternehmensgruppe stellt Sicherheitspersonal und -technik zur Verfügung, um Gefahren von Personen und Objekten abzuwehren. Dazu gehören beispielsweise Flughäfen, Krankenhäuser und Kernkraftwerke. Knapp die Hälfte ihres Umsatzes macht die Firma in Europa, eine weitere knappe Hälfte des Umsatzes kommt aus Nord- und Südamerika, der Rest aus anderen Ländern.
Nach einem 2015er Umsatz von 80,9 Mrd. SEK werden für das laufende Jahr 86,8 Mrd. SEK erwartet.
Beim aktuellen Kurs beträgt die Dividende 2016e 2,9% und das KGV 2016e liegt derzeit bei 17,2
Schlusskurs gestern: SEK 129,35 (-2,4%) | Im Seitwärtstrend befindet sich der Kurs seit April 2015

Nach dem Kurseinbruch zu Jahresbeginn rückt die Aktie aufgrund der weiterhin bestehenden und zunehmenden Terrorbedrohungen (Flughafen Brüssel, vorgestern) wieder in den Fokus der Anleger. Der Kurs beginnt sich wieder nach oben zu lösen und scheint einen neuen Aufwärtstrend in Angriff zu nehmen.

Ich übernehme diese Aktie nicht nur in meine Watchlist für das Muster-Depot, sondern hatte bereits aufgrund der Vorfälle in Brüssel am Dienstag eine Kauf-Order platziert, die gestern ausgeführt wurde. Wer selbst noch in die Aktie investieren will:
ISIN SE0000163594 | Symbol SECUB | Börse Stockholm / alternativ handelbar an der Börse Tradegate, allerdings bei relativ geringen Umsätzen.

Hinweis: Diese Kurz-Analyse stellt keine Aufforderung zum Handel mit dieser Aktie dar. Ich übernehme keine Verantwortung für jegliche Konsequenzen und Verluste, die aus der Verwendung dieser Informationen entstehen. Ich handle mit skandinavischen Aktien und besitze eventuell Positionen in den hier erwähnten Wertpapieren.

Securitas 23.03.16 Kauf

  Die Kauf-Order für Securitas AB wurde ausgeführt.
Wir haben die Aktie zum gewünschten Kurs von SEK 129,00 erhalten und 77 Stück in unser Musterdepot eingebucht.
Einzelheiten gibts auf der „Schweden“-Seite.

Russen wollen „Bitcoin“ patentieren?

Ist das noch dumm oder schon frech?

Die russische Firma „M-Group“ – mehr als merkwürdig, das ist nicht mal eine „Dreibuchstaben-Firma“ – versuchte einem Bericht der Publikation RAPSI zufolge kürzlich, den Begriff „Bitcoin“ in Russland patentieren zu lassen.

Abenteuerlich mutet die Begründung von M-Group dafür an: „Bitcoin“ existiere weder in Wörterbüchern, noch in Enzyklopädien oder anderen zuverlässigen Informationsquellen. Um das zu untermauern, wies das Unternehmen darauf hin, dass andere ähnliche Begriffe wie „Webmoney“, „Yandex-Money“ oder „QIWI-Wallet“ sehr wohl ein Patent in der Russischen Föderation hätten. Damit nicht genug, trug die Firma auch noch vor, dass die Cryptowährung Bitcoin weder von der International Organization for Standardization (ISO) noch der National Classification Rates (NCR) anerkannt wird und geregelt wird. Was bei mir aber für einen Heiterkeitsausbruch sorgte, war der Vortrag des Antragstellers, dass die Behauptungen, Bitcoin sei 2009 entwickelt oder erfunden worden von Satoshi Nakamoto und Gavin Andresen, aus unbestätigten Berichten im Internet stammten. Einfach köstlich.

Rospatent, das russische Patentamt, wies den Antrag natürlich zurück. Dumm sind die ja auch nicht, und wenn nicht gerade Korruption im Spiel ist, arbeiten auch russische Behörden ordentlich. Rospatent erkannte an, dass Bitcoin im Jahre 2009 von Satoshi Nakamoto und Gavin Andresen tatsächlich entwickelt worden sei und fügte hinzu, dass Bitcoin schon lange vor dem Patentantrag von M-Group in Umlauf gewesen sei.

Und jetzt wirds interessant: Als weiteren Grund, warum der Patentantrag auf den Begriff „Bitcoin“ zurückgewiesen wurde, wies Rospatent darauf hin, dass das Wort „Bitcoin“ ein gebräuchlicher Begriff in Wirtschaft und Finanzwesen sei. Das erstaunt umso mehr, wenn man weiss, dass das russische Finanzministerium eine siebenjährige Haftstrafe für Bitcoin-Nutzer und -Miner fordert. Auch wenn Bitcoin in Russland offiziell nicht verboten ist, begannen sowohl das Ministerium als auch die russische Regierung schon sehr frühzeitig, sich on der Cryptowährung zu distanzieren.

Die Realität hat Russland eingeholt. Offensichtliches kann in der heutigen Zeit wohl nicht mehr so leicht unter den Teppich gekehrt werden. Rospatent wies den Antrag von M-Group zurück, da das von der Firma gewünschte Markenzeichen gesetzlich nicht geschützt werden kann. Denn dieses Markenzeichen würde die bisherigen Nutzer verwirren und das verstosse gegen russische Gesetze: „Ein Markenzeichen kann nicht geschützt werden, wenn es 1) falsch ist oder Hersteller und Nutzer in die Irre führen würde 2) im Gegensatz zum öffentlichen Interesse ist und gegen menschliche und moralische Grundsätze verstossen würde.“

Eine bemerkenswerte Entscheidung in einem Land mit einer „lupenreinen Demokratie“.

Versicherung auf dem Holzweg

Am Rande der gestrigen Bilanzvorlage in Hannover war zu erfahren, dass die Talanx Versicherung nichts von Bargeld halte. Eine „Spielerei“ sei es, meinte Vorstandschef Herbert Haas und fragte, ob man für Schadenzahlungen dann zum Tresor fahren und Geld rausholen wolle. Im Gegensatz dazu setzt die Munich Re, der weltgrößte Rückversicherer, auf Bargeld. Vorstandschef Nikolaus von Bomhard wolle das mal testen, sagte er, um dem von Banken an Kunden mit größeren Guthaben durchgereichten Negativzins zu entgehen. Die Meinungen gehen also bei den Betroffenen auseinander. Dabei sollten doch gerade die Versicherungen wissen, wie man mit Risiken umgeht: man versucht, sie zu vermeiden.

Auch Sparkassen und Volks- und Raiffeisenbanken denken schon seit längerem darüber nach, eingezahlte Kundengelder selbst zu lagern statt sie bei der EZB einzuzahlen. Der schöne Plan der EZB, durch die Negativzinsen die Kreditvergabe anzukurbeln, scheint nicht so ganz aufzugehen. Die Experten der EZB sollten doch wissen, dass der europaweite Investitionsstau nicht an mangelndem Geld liegt. Die Unternehmen fragen keine Kredite nach, weil sie nicht wissen, ob sie sie aus den Erlösen der damit getätigten Investitionen wieder zurückzahlen können.

Es ist das tiefsitzende Misstrauen der Zivilbevölkerung und der Wirtschaft gegenüber der europäischen Finanz- und Schuldenpolitik, das diese Zurückhaltung fördert. Die „Krankheit“ Euro kuriert man nicht, indem man an den Symptomen herumdoktert. Gesund wird man wieder, imdem man die Krankheitsursachen beseitigt und damit den Organismus heilt.

Es ist nur allzu offensichtlich, dass man das Bargeld abschaffen will, um dem Bürger die letzte Möglichkeit zu nehmen, einem Negativzins nicht alternativlos ausgeliefert zu sein. Eine bessere Bekämpfung von Geldwäsche, Schwarzarbeit und Drogenkriminalität ist nur ein vorgeschobener Grund, der die Ängste der Bevölkerung trefflich zu nutzen weiss. Denn die Gauner haben längst andere Wege gefunden, ihre Geldgeschäfte rund um den Globus ungestört weiterlaufen zu lassen.

Alle Versuche des politisch-finanziellen Komplexes, das Finanzsystem zu kontrollieren und dessen Nutzer durch Bargeldbeschränkung oder -verbot in Beugehaft zu nehmen, werden unweigerlich scheitern. Mit Bargeld spielt man nicht.

Nordea Economic Outlook 2016-03

 

Der letzte Woche von der Nordea Bank veröffentlichte wirtschaftlich Ausblick für Skandinavien fällt gemischt aus.

Das globale Wirtschaftswachstum in diesem und im nächsten Jahr sehen die Analysten eher gedämpft, obwohl der Ölpreis ebenso niedrig ist wie die Zinsen und die Belastung durch die Emerging Markets nachlässt. In Skandinavien gibt es aber eine Ausnahme: Schweden.

Steigt laut der Prognose das weltweite Bruttoinlandsprodukt (BIP) in diesem Jahr um 3,1% und im nächsten Jahr um 3,2%, gibt Schweden so richtig Gas. Hier sollen es in diesem Jahr 3,8% sein, ebensoviel wie im letzten Jahr. Import und Export steigen und die Arbeitslosenzahlen gehen zurück.

Der niedrige Ölpreis verhagelte im letzten Jahr den Norwegern die Wirtschaft. Keine Einnahmen, keine Investitionen: nach diesem Motto trat die Branche auf der Stelle, was sich auch in diesem Jahr fortsetzen dürfte. Lediglich die ordentliche Nachfrage in anderen Wirtschaftsbereichen (hier vor allem im Fish Farming) und die schwächelnde Norwegen-Krone dürften den Fall etwas dämpfen.

Für Dänemark rechnen die Experten mit 1,3% Wachstum, also etwa so hoch wie in den beiden letzten Jahren. Auch hier schwächelt der Export und nur der Inlandskonsum hält die Dänen über Wasser und bildet die Grundlage für eine Erholung der dänischen Wirtschaft.

Insgesamt rechnet Nordea für den Norden Europas (allerdings inclusive Finnland) mit einem Wachstum von zwei Prozent in diesem Jahr und 1,7 Prozent im nächsten Jahr.