Bitcoin 03.05.16

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Heute morgen erregte eine Reuters-Meldung meine Aufmerksamkeit: „Rückenwind für die Digitalwährung Bitcoin“.

Künftig wollen gleich zwei große US-Börsen aktuelle Preise veröffentlichen. Da tut sich was. Die Finanzindustrie scheint das Potenzial der Blockchain-Technologie erkannt zu haben. Für alle Bitcoin-Anleger ist das natürlich eine gute Nachricht, denn das könnte die weltweite Akzeptanz des Cryptogeldes erhöhen und dadurch auch den Handel mit der digitalen Währung beleben.
Die CME-Group kündigte gestern an, die Bitcoin-Preise ab dem vierten Quartal an den Handelstagen jede Sekunde zu veröffentlichen. Die Informationen dafür sollen von mehreren – noch nicht näher genannten – speziellen Bitcoin-Börsen stammen.
Die Konkurrenz, die Intercontinental Exchange, will noch einen Schritt weiter gehen und nach eigenen Angaben demnächst die Bitcoin-Preise in Echtzeit veröffentlichen.
Der dadurch ausgelöste Nebeneffekt ist auch nicht zu verachten: durch die breite Medienaufmerksamkeit erfahren immer mehr Menschen davon, dass es eine digitale Währung gibt, hinter der keine Regierung und keine Zentralbank stehen. Dieses Geld kann nicht beliebig vermehrt werden, indem man Druckmaschinen anwirft und gutes Geld für faule Staatsanleihen rauswirft.
Das Jahr 2009 brachte eventuell bahnbrechendes Element ins Spiel, das dem politisch-finanziellen Komplex noch sehr zu schaffen machen dürfte. Und der Australier Craig Wright, der sich ebenfalls gestern als Erschaffer der Bitcoins ausgegeben hat, dürfte in die Geschichtsbücher eingehen.

Satoshi Nakamoto ist identifiziert

Bitcoin ist inzwischen bereits jahrelang in Gebrauch und erfreut sich einer steigenden Nutzerschaft. Aber der Bitcoin-Schöpfer versteckte sich hinter dem Alias „Satoshi Nakamoto“ und blieb lange Jahre ein begehrtes Ziel weltweiter Nachforschungen. Alle Welt wollte wissen, wer sich hinter diesem Pseudonym versteckt. Zahlreiche Spekulationen geisterten durch die Internet-Gemeinde. Jetzt ist es bekannt: der australische Unternehmer Craig Wright hat sich selbst öffentlich als Bitcoin-Schöpfer zu erkennen gegeben.

Sein Outing beendet die jahrelange Spekulation darüber, wer die ursprüngliche Idee hatte, die dem digitalen Cash-System Bitcoin zugrunde liegt und die Blockchain Technologie erfand.

Im Gespräch mit der BBC, The Economist und GQ lieferte Craig Wright auch den technischen Beweis, dass er hinter der Erfindung des Cryptogeldes steckte. Als Beweis soll er während der Gespräche mehrere Nachrichten mit einem Crypto-Schlüssel aus der „Steinzeit“ der Bitcoin-Entwicklung signiert haben. Diese Schlüssel sind nachweislich mit verschiedenen Blöcken der Blockchain verknüpft, die von „Satoshi Nakamoto“ benutzt wurden, um die ersten 10 Bitcoins an den ersten Nutzer Hal Finney zu schicken, dem Ingenieur, der Craig Wright bei der Entwicklung geholfen haben soll.

Damit hat „Satoshi Nakamoto“ den technischen Nachweis erbracht, wirklich der Erfinder zu sein. Prominente Mitglieder der Bitcoin-Community und die Kernentwickler des Bitcoin-Teams haben Wrights Anspruch bestätigt. Inzwischen hat Wright in einem Blogpost eine Anleitung zur Verifikation seiner Schlüssel publiziert. Doch schon werden in den einschlägigen Foren erste Zweifel laut, dass kryptografisch kein zweifelsfreier Nachweis zu erbringen ist. Andererseits liegt ein Beweis für das Gegenteil aber ebenfalls nicht vor.