Info 09.02.2018 Aktien

 

Freitag, 09. Februar 2018
Soeben erschien der Jahres-Report 2017 der Bilia AB.

Die Einnahmen aus dem operativen Geschäft beliefen sich auf 1,006 Mrd. SEK (+13,4% ggü. VJ), der Cash Flow ging etwas zurück auf 355 Mio. SEK.
Als Gewinn blieben 691 Mio. SEK, das sind 6,75 SEK pro Aktie. Der Vorstand schlägt eine reguläre Dividende von 4,50 SEK pro Aktie vor.

Die Nachfrage nach Service-Leistungen war geringfügig besser als im Vorjahr, die Nachfrage nach Fahrzeugen blieb gegenüber dem Vorjahr gleich. Die Verbesserungen sind dem Service-Geschäft zu verdanken, das ein rapides Wachstum bei gleichzeitig verbesserten Margen aufweist. Das Fahrzeug-Geschäft brachte weniger Gewinne, was auf den überproportionalen Verkauf von Gebrauchtwagen zurückzuführen ist. Das Auftragsbuch für Neufahrzeuge ist jedoch auf einem guten Niveau. Der operative Cash Flow im vierten Quartal war sehr stark, weshalb die finanzielle Situation des Unternehmens derzeit gut ist.

Ausblick: Die Nachfrage nach Fahrzeugen dürfte in den ersten Monaten 2018 etwas zurückgehen, während die Nachfrage nach Service-Leistungen gegenüber dem Vorjahres-Zeitraum zunehmen dürften.

Info 06.02.2018 Aktien

Die Junkies fürchten den Entzug. Erst die Wallstreet (gestern -4,6% und in zwei Handelstagen vom Allzeithoch über 26.000 Punkten auf unter 24.000 Punkte), heute Nacht dann Asien und jetzt Europa. Es herrscht Panik, die Märkte sind tiefrot.

Was steckt dahinter? Die Weltwirtschaft brummt, die Arbeitslosenzahlen gehen zurück und die Löhne steigen, was wiederum zu höherer Inflation führt. Das könnte die Zentralbanken veranlassen, den Leitzins anzuheben, was natürlich die Kosten der Geldbeschaffung erhöht, dadurch die Unternehmensgewinne schmälert und deshalb die Dividenden reduziert werden. Und das mögen Anleger nun mal überhaupt nicht.

Die Geldgierigen fürchten diesen möglichen Zinsanstieg auch, weil ihnen damit das billige Geld entzogen wird.

Nach den ersten Verkäufen griffen dann die Algorithmen des Hochfrequenz-Computerhandels in das Geschehen ein, lösten nach Erreichen der Stopp-Loss-Marken weitere Verkaufsorders aus und verstärkten damit den Abwärtstrend. Und weil Computer eben Computer sind, wurden reihum weitere Verkaufsorders ausgelöst, die die Talfahrt der Indizes beschleunigte.

Viel Geld fliesst deshalb jetzt in den Anleihenmarkt, weil man Sicherheit sucht und die US-Treasuries (Schatzbriefe) für eine der sichersten Anlagen weltweit gelten. Es dürfte eine trügerische Sicherheit sein. Denn wenn Anleihen nachgefragt werden, gibt es immer jemanden, der sie anbietet – und der Schuldenberg wächst. Die Amerikaner aber werden in den nächsten Jahren sehr viel Schulden machen müssen, um die Trump-Steuerreform gegenfinanzieren zu können.

Eine verfahrene Situation, die eigentlich nur in einer weltweiten Finanzkatastrophe enden kann.

Dabei hat sich an den fundamentalen Daten nichts geändert. Es sind lediglich die nervösen Reaktionen der Anleger und in Folge davon auch die absolut logischen – und damit unaufhaltsamen – Abläufe der Algorithmen. Das ist echtes Teufelszeug, weil „Otto Normalanleger“ dadurch automatisch ins Hintertreffen gerät.

Ich nutze aber die gegenwärtige Situation, um bei wieder anziehenden Kursen weiterhin das marode Fiat-Geld in Aktien, Edelmetalle und Cryptogeld zu tauschen.

Gold und der neue POTUS in 2017

Allen äusseren Umständen (Unruhen im Nahen und Fernen Osten, neuer US-Präsident, Schulden zum Umfallen, drohende Immobilienblase, und so weiter und so fort) zum Trotz scheint Gold als sicherer Hafen derzeit nicht gefragt zu sein. Woran liegt das? Sind es die „bösen US-Banken“, die den Goldpreis unten sehen wollen? Ist es die FED oder gar die US-Regierung, die kein Interesse an einem hohen Goldpreis haben wollen?

Alle möglichen Verschwörungstheorien schiessen derzeit ins Kraut, die einem die Haare zu Berge stehen lassen. Natürlich sind es auch aktuelle Umstände wie die Wahl des nächsten US-Präsidenten, die wilde Spekulationen auslösten. Am 8. November, dem Tag der Wahl, ging der Goldpreis um über 50 USD nach oben, nur um am Tag danach, als das Ergebnis zweifelsfrei feststand, wieder abzustürzen. Zugleich starteten die Aktienmärkte eine kurze, aber imposante, Kursrallye. Am Ende letzter Woche stand Gold bei nur noch USD 1.212, also sogar noch unter dem Preisniveau vor dem Brexit.

Da fragen sich viele Geldanleger: Leben wir in Absurdistan? Natürlich nicht, der Markt tut einfach, was er tut. Und der Markt hat immer Recht.

Kürzlich bekam ich eine Mail eines Investoren-Kollegen zum Thema Gold. Er wollte mir – und anderen Mitgliedern unseres ehemaligen Aktienclubs – ein „uraltes“ niemals verändertes System in Erinnerung rufen, das den Goldpreis auf lange Sicht betrachtet (im Chart stellvertretend der HUI). Wir arbeiteten seinerzeit sehr lang an diesem System, aber irgendwie hat sich die Arbeit gelohnt. Das System ist nichts für Trader („Hin und Her macht Taschen leer“), sondern wendet sich an Investoren, ist also langfristig ausgerichtet. Durch die Absicherung, und den dadurch auch immer wieder gesicherten Gewinn mit entsprechender Wiederanlage, schaffte dieses „uralte“ Handelssystem – ich nenne es das WAC-Weis-Handelssystem – seit dem Jahr 2000 eine Performance von über 700 Prozent in Euro. Das Geheimnis, so der Chef-Entwickler Peter Weis, ist „der Ausstieg und die Wiederanlage von Gewinnen anstelle von Vernichtung und wieder Hochkommen auf seinen Einstieg“. Im Chart sieht man ganz deutlich die enormen Zeiträume, in denen man gar nichts hätte machen müssen, zusammengerechnet neun ruhige Jahre für Investoren (die Querstriche sind Exit-Phasen). Die in das Handelssystem eingearbeitete Stopptechnik selbst griff nur zweimal vor dem eigentlichen Handelssignal selbst.

Dieser Chart (beide erstellt mit dem Captimizer) basiert auf dem NYSE Arca Gold Bugs Index und stellt die reine Signalgebung dar, ohne Stopptechnik. Wie man gut sehen kann, ist das Signal auf der langen Achse aktuell „exit“, gilt also für Investoren. Der dünnste rote Balken sind übrigens sechs Wochen, im dargestellten langen Zeitraum kaum sichtbar.

Was also tun wir ganz aktuell? Ganz einfach: erstmal nachdenken!

Ich denke, die Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten (POTUS = President Of The United States) ist bullish für den Goldpreis – und damit auch für Goldminen. Die „Trump-Karte“ sorgt für massive politische Veränderungen in aller Welt. Dabei geht es nicht nur um die Abschottungspolitik und die „America-First“-Parole. Das angekündigte Infrastruktur-Programm über eine Billion USD erhöht die Staatsschulden, die angekündigten Steuersenkungen dürften kaum dazu beitragen, diese Schulden nachhaltig wieder abzubauen. Die Folge: steigende Teuerungsrate. Zudem sorgt die im Dezember höchstwahrscheinlich stattfindende Zinserhöhung durch die FED dafür, dass die Rückzahlung von Schulden teurer wird. Ein teuflischer Mix, der langfristig nichts Gutes verspricht.

Ab April nächsten Jahres – also nach den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit – werden die Absichten Donald Trumps wohl deutlicher zeigen, wohin er will. Und man wird erkennen, dass auch er nur mit Wasser kochen kann, sprich: ökonomische Wunder werden ausbleiben, die Gesetze des Marktes werden greifen. Dann sollte es mich nicht wundern, wenn die Edelmetallpreise rapide ansteigen. Die unweigerlich eingeleiteten Gegenmaßnahmen der „Schurken-Banken“ dürften daran nur kurzfristig etwas ändern. Ob der Goldpreis schon nächstes Jahr die USD 1.500 erreichen wird, sei dahingestellt. Ich habe keine Ahnung und auch keine Glaskugel. Aber wer Verstand hat zu erkennen, was in diesen historischen Zeiten gerade passiert, der dürfte begreifen, dass Gold wirklich ein sicherer Hafen sein kann. Und das ist erst der Beginn.

Alternativ kann man ja schon mal beginnen, in Steuern zu investieren – die steigen immer … ja, ja, ja, das ist natürlich nur ein Witz – aber hoffentlich bleibt uns das Lachen nicht im Halse stecken.

Chart der Woche: Skanska

Skanska AB
Der zweitgrößte Baukonzern der Welt macht über 80 Prozent seines Umsatzes mit dem Bau von Infrastruktur und Gebäuden. Dazu zählen nicht nur Büro- und Wohngebäude, sondern auch Krankenhäuser, Schulen, Ladengeschäfte, Stadien, Brücken, Gefängnisse und industrielle Anlagen. Mehr als ein Drittel seines Umsatzes erwirtschaftet das Unternehmen in den USA, nur rund ein Viertel im Heimatland Schweden. Der Rest verteilt sich auf andere Länder weltweit.
Zu den größeren Anteilseignern zählen nicht nur Banken, sondern auch Pensionsfonds und Beteiligungsgesellschaften.
Nach einem 2015er Umsatz von 153,0 Mrd. SEK werden für das laufende Jahr nur 152,4 Mrd. SEK erwartet, für 2017 aber bereits rund 160,0 Mrd. SEK.
Beim aktuellen Kurs beträgt die Dividende 2016e 3,9% (2017e 4,0%) und das KGV 2016e liegt derzeit bei 16,7
Schlusskurs gestern: SEK 203,8 (+4,6%) | Im Aufwärtstrend befindet sich der Kurs seit Mitte des Jahres

Der kurzzeitige Kurseinbruch Ende Oktober wurde wieder aufgeholt. Hier scheint die US-Wahl zu wirken, hat doch Donald Trump hohe Investitionen in Infrastrukturmaßnahmen versprochen. Davon dürfte auch Skanska profitieren.

Ich übernehme diese Aktie in meine Watchlist für das Muster-Depot. Aufgrund der aktuellen Lage werde ich diesen Wert auch in unser Schweden-Depot (Limit-Order SEK 206,90) übernehmen. Wer selbst in die Aktie investieren will:
ISIN SE0000113250 | Symbol SKA B | Börse Stockholm / alternativ handelbar an der Börse Berlin oder Stuttgart, allerdings bei relativ geringen bis kaum vorhandenen Umsätzen.

Hinweis: Diese Kurz-Analyse stellt keine Aufforderung zum Handel mit dieser Aktie dar. Ich übernehme keine Verantwortung für jegliche Konsequenzen und Verluste, die aus der Verwendung dieser Informationen entstehen. Ich handle mit skandinavischen Aktien und besitze eventuell Positionen in den hier erwähnten Wertpapieren.

Rückblick 2015

Wenn das kein Ansporn ist: Crash in Asien. Während Japan heute knapp drei Prozent verlor, ging es in China um knapp sieben Prozent in den Keller. Die Furcht vor einer Konjunktur-Abschwächung beschwört alte Ängste herauf. Das geht auch am DAX nicht spurlos vorüber. Aktuell (11:00 Uhr) ist er rund 3,5 Prozent im Minus.
Dabei sah das vergangene Jahr ganz gut aus: der DAX legte um 9,6 Prozent zu.
Von diesem Referenzwert ausgehend, betrachten wir einmal die skandinavischen Märkte.

Dänemark +35,1%
OMX Kopenhagen20 | 01.01.15 Eröffnung 750,63 | 31.12.15 Schluss 1.014,18 (Vortageskurs)
Die Börse in Kopenhagen erwies sich als äußerst lukrativ. Mit einem Plus von 35,1 Prozent war sie der Spitzenreiter. Die Voraussetzungen in Dänemark stimmen, die an der Börse notierten Unternehmen sind hervorragend positioniert und werden nachgefragt, weil sie auch eine relativ hohe Dividende zahlen. Gute Gründe, hier weiterhin investiert zu bleiben.

Norwegen -1,2%
OBX Oslo25 | 01.01.15 Eröffnung 366,34 | 31.12.15 Schluss 362,00 (Vortageskurs)
Die Börse in Oslo hat in 2015 enttäuscht und schloss kaum verändert mit einem Minus von 1,2 Prozent. Hauptursache für diese Schwäche ist der gefallene Ölpreis, da Norwegens Wirtschaft – und damit die dort ansässigen Unternehmen – stark vom Ölpreis abhängen. Möglicherweise ist das aber für dieses Jahr auch eine gute Ausgangsbasis für steigende Kurse, wenn der Ölpreis wieder anzieht.

Schweden -1,6%
OMX Stockholm30 | 01.01.15 Eröffnung 1.470,54 | 31.12.15 Schluss 1.446,82 (Vortageskurs)
Die Börse in Stockholm schloss ebenfalls fast unverändert. Hier waren es wohl die allgemeinen Konjunktursorgen, die die Kurse im Laufe des Jahres kaum bewegten. Denn gerade in Schweden sind viele weltweit tätigen Zulieferer und Konsumgüterhersteller ansässig. Weltweite Konjunkturschwächen bilden sich somit besonders stark ab.

Edelmetalle
Gold           -10,3% | Eröffnung 01.01.2015 USD 1.183,60 | Schluss 31.12.15 USD 1.060,68
Silber         -11,7% | Eröffnung 01.01.2015 USD      15,72 | Schluss 31.12.15 USD      13,86
Platin         -26,2% | Eröffnung 01.01.2015 USD 1.207,00 | Schluss 31.12.15 USD    892,25
Palladium -29,4% | Eröffnung 01.01.2015 USD    798,10 | Schluss 31.12.15 USD    563,40
Mit der Entwicklung der Edelmetalle kann man 2015 nicht zufrieden sein.
Während die Nachfrage nach physischem Gold und Silber stetig stieg, verkauften die großen Marktteilnehmer (vulgo: Investment-Banken) in großem Stil „Papiergold“ und drückten damit den Preis der beiden Edelmetalle nach unten. Auch die verstärkte Nachfrage internationaler Notenbanken konnte am Wertverlust nichts ändern, da das Interesse der großen „Spieler“ an fallenden Edelmetallpreisen übermächtig war. Wer näheres wissen will, sollte sich die Handelsdaten der Comex ansehen oder sich Informationen auf der Webseite des World Gold Council besorgen.
Platin und Palladium litten unter Minenstreiks und dem Abgasskandal bei Volkswagen und anderen Autoherstellern (Palladium für Diesel-Katalysatoren).

Cryptogeld
Bitcoin   +48,5%
Eröffnung 01.01.15 USD 266,56 | Tief 14.01.15 USD 148,17 | Hoch 04.11.15 USD 455,00 | Schluss 31.12.15 USD 395,77  
Litecoin +40,9%
Eröffnung 01.01.15 USD     2,25 | Tief 14.01.15 USD      1,00 | Hoch 10.07.15 USD      7,99 | Schluss 31.12.15 USD     3,17
Diese Anlageklasse hat im vergangenen Jahr sehr viel Freude bereitet. Vergessen ist der Mt.Gox-Skandal, die Vorteile des Cryptogeldes werden immer mehr Menschen bewusst. Inzwischen gibt es auch Fonds auf Cryptogeld und viele Banken haben die zugrundeliegende Blockchain-Technologie als Schlüsseltechnologie entdeckt und versuchen sie für Ihre Zwecke zu nutzen. Das bringt Cryptogeld immer wieder in den Fokus der Öffentlichkeit und trägt dazu bei, noch viel mehr Menschen dafür zu interessieren. Allerdings darf man auch nicht verschweigen, dass Cryptogeld sehr volatil ist, wie obige Charts beweisen. Da wir diese Anlage aber langfristig (sprich: steuerfrei) betrachten, interessiert uns nur der grundsätzliche Trend – und der ist aufwärts gerichtet. Kursabschläge nutzen wir zu Nachkäufen.

Für das soeben begonnene Jahr bin ich – zumindest für das zweite Halbjahr – positiv gestimmt. Die Wirtschaft wird sich wieder erholen, zumal die Regierungen weltweit bereit sind sie zu stimulieren. Die bestehenden politischen Konflikte sollten die Regierungen im Laufe des ersten Halbjahres im Griff haben. Als Restrisiko sehe ich „lediglich“ den Terrorismus, nicht vorhersehbare Naturkatastrophen und – leider – mögliche neu aufbrechende politische Konflikte.

Die Roboter kommen

Vor fünf Jahren begann die Geschichte der Roboter-Analysten. Die ersten computer-generierten Analysen und Textbeiträge erschienen 2010 und seitdem überschwemmen sie die Webseiten nicht nur der Finanzportale. Tag für Tag produziert die Finanzindustrie seit 2013 Millionen von Wörtern um Anleger anzuregen, ihre Aktien, Fonds, ETFs und so weiter zu kaufen.
Analysen und Finanzreporte zu erstellen bedeutet jede Menge Arbeit. Man steckt viel Zeit und Hirnschmalz hinein, um am Ende eine oder mehrere Seiten Fakten zu haben, mit denen man einen Anleger überzeugen kann, eine bestimmte Aktie zu kaufen. Für solide Werte für ernsthafte Investoren mag sich das ja lohnen. Aber die Gauner unter den Analysten wollen natürlich möglichst viel Geld mit möglichst wenig Aufwand verdienen. So werden wohl vor allem die Penny-Stock-Verkäufer verstärkt Roboter nutzen, die ihnen die mühselige Arbeit des Recherchierens abnehmen.
Roboter machen das, was sie am besten können: Informationen sammeln und in ihren Datenbanken speichern. Und das machen sie sehr kostengünstig. Setzt man dann noch Künstliche Intelligenz (oder AI wie Artificial Intelligence) ein, die alle Daten analysieren kann, ist die Ausgabe fast schon ein Kinderspiel. Die Maschinen machen also nichts anderes als ihre menschlichen „Kollegen“ auch, nur viel schneller und kostengünstiger.
Es ist natürlich bestechend, die wichtigsten Informationen von Maschinen finden, sie in Beziehung zu anderen zu setzen und damit relevante Zusammenhänge erkennen zu lassen. Und das auch noch mit einem Affenzahn. Aber kann man diesen Analysen trauen? Die Banken und Finanzdienstleister bejahen diese Frage. Aber ich hab da so meine Zweifel. Einen Roboter für falsche Analysen zu programmieren dürfte einfacher sein als einen menschlichen Analysten zu diesem Zweck zu korrumpieren.
Für Investoren heisst es aufpassen, will man nicht all sein mühsam verdientes Geld wieder verlieren. Eigene Recherchen sind also Pflicht. Denn wer kann heutzutage schon sagen, ob eine Analyse inzwischen von einem menschlichen Analysten kommt oder von einem mit gewissen Hintergrund-Absichten programmierter Roboter?
Das ist aber nur die Spitze des Eisbergs, glaubt man der britischen Beratungsfirma Jomati Consultants. In ihrem „Civilisation 2030“-Report sagen sie vorher, dass die Künstliche Intelligenz in Zukunft alle Arbeitsplätze in der Informationsverarbeitung ersetzen wird. Roboter mit künstlicher Intelligenz könnten zukünftig alle Arbeiten mit einer systematischen Komponente in der Informationsverarbeitung übernehmen. Auch Arbeitsplätze in Rechtsanwalts-Kanzleien und bei Steuerberatern sind damit in Gefahr. Was bisher mühselig von Hand an Informationen zusammengetragen wurde, erledigen die Roboter im Handumdrehen.
Eine „schöne neue Welt“? Im Jahre 1932 beschreibt Aldous Huxley eine Gesellschaft, in der zumindest ich nicht leben möchte. Die Menschen sind in Kasten eingeteilt und durch Konsum, Sex und die Droge Soma auf permanente Befriedigung ihrer Bedürfnisse konditioniert. Kritisches Denken und Hinterfragen der Weltordnung sind nicht erwünscht. Alpha-Plus-Menschen und Kontrolleure bilden die Regierung, die Stabilität, Frieden und Freiheit(!) gewährleisten soll. Ein empfehlenswertes Buch übrigens, das mich fatal an die derzeitige technologische Entwicklung erinnert. Da bekomme ich Gänsehaut und meine Haare stellen sich auf. Die technologische Entwicklung allerdings wird das nicht aufhalten.