Gold als Basis-Reserve einer Notenbank

In der Flüchtlingskrise geht Österreich einen eigenen Weg und trennt den Schulterschluß mit Deutschland. Passte noch vor Wochen kaum ein Blatt Papier zwischen Angela Merkel und Werner Faymann, klafft jetzt eine tiefe Schlucht zwischen den beiden Regierungschefs. Österreich glaubt seine wirtschaftlichen Grenzen bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise realistisch einschätzen zu können und ergreift Maßnahmen, um das drohende Zerreissen der Sozialsysteme zu verhindern. Trifft Realpolitik auf Sozialutopie?

In der Geldpolitik dagegen verhalten sich beide Länder ähnlich. Das mag wohl auch daran liegen, dass in den Führungsetagen der beiden Zentralbanken die Fachleute das Sagen haben, und nicht die Sozialromantiker aus der Politik. Wie die Grafik oben zeigt, hat die Österreichische Nationalbank ihr Goldlagerstellen-Konzept sehr anschaulich dargestellt.

Traditionell ist Gold für Zentralbanken ein wichtiger Bestandteil ihrer diversifizierten Währungsreserven, da es keinem Kontrahenten- bzw. Kreditrisiko unterliegt. Für die Österreichische Nationalbank stellt Gold somit einen wichtigen Vermögenswert dar, um ihren Auftrag erfüllen zu können. Dafür ist es aber wichtig, unmittelbaren Zugriff darauf zu haben, um schnell reagieren zu können. Deshalb holt auch Österreich seine Goldreserven zum Teil nach Hause und belässt bis 2020 nur rund die Hälfte in ausländischen Lagerstätten.

Das mag auch dem Umstand geschuldet sein, dass sich das jahrzehntelang gültige System der Weltwährungen zur Zeit kräftig verschiebt. Die Bedeutung des US-Dollars als Leitwährung sehen offensichtlich immer mehr Zentralbanker schwinden. Neben dem Euro als Reservewährung drängt jetzt auch der chinesische Renminbi (CNY) in das System. Mit dem riesigen Goldbestand der Chinesischen Zentralbank im Rücken wird der Versuch unternommen, den Renminbi zu internationalisieren. Wird das gelingen? Angesichts der drohenden Wirtschaftsflaute in China ist eine Verzögerung wahrscheinlich, aber die nächste Erholung kommt bestimmt.

Man macht sich also schon Gedanken in den Führungsetagen der Zentralbanken in aller Welt. Gold wird immer stärker zur starken Basis-Reserve einer Volkswirtschaft, die möglichst nicht veräussert werden sollte. Ganz im Gegenteil: Zukäufe sind angesichts des relativ niedrigen Goldpreises angesagt. Und genau das machen die Notenbanken in letzter Zeit verstärkt und nützen damit den künstlich niedrig gehaltenen Goldpreis. Der Goldtopf scheint zu kochen und der Deckel droht jeden Augenblick weg gesprengt zu werden. Am 4. Februar generierte mein Handelssystem ein erstes Kaufsignal bei rund USD 1.120 pro Feinunze. Über einem Wert von USD 1.240 pro Feinunze sollte sich der Goldpreis weiter nach oben bewegen.

Bitcoin war in 2015 die Top-Währung der Welt

Jetzt ist es offiziell: Bitcoin war im Jahr 2015 die Währung mit der besten Entwicklung.
Für die meisten Investoren war das vergangene Jahr ein tiefes Tal der Tränen: Ukraine-Krise, Ölpreis-Verfall, Krieg im Nahen Osten, platzende Wirtschaftsträume in China, kollabierende Rohstoffmärkte und das Ende des Zinstiefs in den USA und mehr. Die Reihe liesse sich fortsetzen.
Aber obwohl die USA gewissermaßen die Kurve kriegten, war der Dollar nicht der Hauptgewinner des letzten Jahres. Im Vergleich zu einem Korb aus den Welt-Hauptwährungen gewann der US-Dollar nur 8,3% gegenüber dem Vorjahr. Naja, immerhin besser als das Sparbuch.
Bitcoin, das digitale und dezentrale Cryptogeld, war der Hauptgewinner mit überwältigenden 35 Prozent Zuwachs gegenüber dem Vorjahr.
Dabei kennt das digitale Geld durchaus auch Extreme: gewann Bitcoin in 2013 noch gut 5,5 Prozent hinzu, verlor das Cryptogeld rund 56 Prozent im darauffolgenden Jahr.
Die Devisen mit dem schlechtesten Ergebnis waren die Währungen der Ukraine (Krieg), Brasilien (Rohstoffe), Kanada (Rohstoffe), Rubel (Krieg und Rohstoffe) und Südafrika (Goldpreisverfall). Gold selbst verlor im vergangenen Jahr rund 10 Prozent an Wert, Silber rund 11 Prozent.

Hier die Original-Grafik von VisualCapitalist (Zur Verfügung gestellt von The Money Project)

 

EuGH-Entscheidung sorgt für Bewegung bei Cryptogeld

(Quelle: bitcoinwisdom)

Der Bitcoin-Kurs hat ein mittelfristiges Kaufsignal generiert. Die hektischen Kursveränderungen aus den vergangenen Jahren haben sich zu einem fast schon normalen Chartverlauf, wie man ihn auch von Aktien kennt, verändert. Das kann verschiedene Gründe haben, deutet aber darauf hin, dass Cryptogeld inzwischen nicht mehr ganz so exotisch ist wie noch vor drei Jahren.
Immerhin hat jetzt auch der Europäische Gerichtshof (EuGH) entschieden, dass Transaktionen mit Bitcoin und anderen digitalen Währungen steuerfrei bleiben. Es hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass Cryptogeld genau das ist, als was es gemeint war: Geld. So manche gierige Regierung stufte das Cryptogeld wie eine Rohstoffklasse ein, um Steuern erheben zu können. Sie wollten nicht wahrhaben, dass hier ein neues Geld auf der Welt ist, das genauso wie Euro, Dollar oder Yen zu behandeln ist: Devisen, Banknoten und Münzen sind gesetzliches Zahlungsmittel, das – zumindest in der EU – die Mitgliedsstaaten von Steuern befreien müssen.
Jetzt wird es für viele Menschen noch interessanter, das Cryptogeld bei ihrer Vermögensplanung zu berücksichtigen – was wiederum zu steigenden Kursen führen dürfte. Es lohnt sich, die weitere Entwicklung genauestens zu beobachten. Wir halten an unserer Position Cryptogeld fest. Für das kommende Jahr plane ich eine Verdoppelung des Anteils am Gesamtportfolio.

(Quelle: bitcoinwisdom)

Das gleiche Signal zeigt der Litecoin-Kurs, der auch von der EuGH-Entscheidung betroffen ist und davon profitieren dürfte.
Die jetzt geltende Rechtssicherheit bildet das Fundament für die weitere Entwicklung von Cryptogeld als Ergänzung des bestehenden Devisenmarktes. Und es ermöglicht uns Anlegern, eine Funktion zu nutzen, die uns beim analogen Geld längst fehlt: die Wertaufbewahrungsfunktion. Je tiefer das Cryptogeld ins Bewusstsein der Bürger eindringt und je länger es als Alternative besteht, desto stetiger wird die Entwicklung hin zu einer soliden Alternative zu den kränkelnden internationalen Währungen. Zum falsch konzipierten Euro sowieso.

Der Tod einer Währung

So eine Pressemitteilung liest man nicht alle Tage: Dr. J. P. Mangudya, Gouverneur der Reserve Bank Of Zimbabwe, gibt das Scheitern seiner Währung bekannt.
Am Montag, 15. Juni 2015, begann die Demonetisierung des Simbabwe-Dollars. Der Prozess endet am 30. September dieses Jahres. Die Pläne dafür reichen gar zurück bis ins Jahr 2009.

In einer Art Flatrate bringen jetzt bis zu 175 Billionen Simbabwe Dollar (Ausgabe 2008) auf dem Bankkonto gerade mal 5 US-Dollar. Bargeld tauschen die Banken im Verhältnis von 250 Billionen Simbabwe Dollar (Ausgabe 2008) zu einem US-Dollar.

175.000.000.000.000 Simbabwe Dollar – da wird einem schwindelig. Stell dir mal vor, das schleppst du in 1.000-Dollar-Scheinen mit dir rum, weil du zum Bäcker oder Metzger gehst, um Lebensmittel einzukaufen. Wie zahlt man damit? Würde man das Geld in 1.000-Dollar-Scheinen auf den Tisch blättern, bräuchte man dazu bei einem Schein pro Sekunde mehr als 5.500 Jahre. Da wird man wohl eher palettenweise zahlen.

Aber Simbabwe tat, was jede politisch und wirtschaftlich verzweifelte Regierung in so einem Fall machen würde: sie hängte Nullen an die Zahlen auf den Banknoten an. Papier ist ja bekanntlich geduldig. Und damit wurde Simbabwe ein Land der Superlative. Wegen der Hyperinflation in den Jahren 2007 bis 2009 von bis zu 500 Millionen Prozent (!) musste die Zentralbank des Landes ständig neue Geldscheine auf den Markt bringen. Der Höhepunkt im Jahr 2009 war die Einführung eines 100-Billionen-Scheins, um den „Komfort des Publikums“ zu erhöhen. Die Schattenseite: Bettler lehnten manchmal Bargeld ab und nahmen lieber Kaugummi. Kein Scherz.

Und jetzt ist es soweit: Der Simbabwe-Dollar wird beerdigt. Wobei diese Demonetisierung keine Kompensation für die Verluste darstellt, die den Bürgern durch die Hyper-Inflation entstanden sind. Es ist ein Umwechselvorgang. Darauf weist die Nationalbank gezielt hin. Natürlich.

So weit kann es kommen, wenn das Vertrauen der Bevölkerung in die eigene Währung dahin ist. Da sieht man ganz deutlich, dass Papiergeld absolut keine Wertaufbewahrungsfunktion mehr hat. Mene mene tekel, Europa.