Stopp-Loss-Order teilweise abgeschafft

  Seit heute ist es offiziell: Die New York Stock Exchange (NYSE) und die NASDAQ haben die Stopp-Loss-Order (SL-Order) abgeschafft. Alle noch bestehenden SL-Orders wurden gestrichen.
Die Begründung klingt zunächst gut und logisch: die Abschaffung dieser Order-Art dient dem Schutz des Anlegers. Jede Order, also auch die SL-Order, erscheint im Orderbuch, das offenliegt und in das jeder Einblick nehmen kann. Das dient der Transparenz des Aktienhandels. Jetzt können natürlich auch die bösen Jungs Einblick nehmen und die Orderdaten für ihre fiesen Manipulationen nutzen. Durch blitzschnelle Orders zieht man Geld-Brief-Spannen nach unten und löst somit die bestehenden SL-Orders gezielt aus, um entweder an den fallenden Kursen zu verdienen oder eben an den danach wieder anziehenden Kursen.
So gesehen also ein logischer Schritt. Aber mit der Abschaffung dieser Order-Art wird auch ein wichtiger Mechanismus für – vor allem private – Anleger abgeschafft, der diese vor allzu grossen Verlusten schützen sollte. Ich halte das deshalb für einen falschen Schritt, wenn auch in die richtige Richtung. Denn die eigentlichen großen Scheunentore für die bösen Jungs bleiben sperrangelweit offen, nicht zuletzt dank der gezielten Lobbyarbeit der Finanzindustrie. In einem meiner nächsten Beiträge werde ich das thematisieren.