Dänemark hat gewählt

 

Mehr als vier Millionen Dänen waren gestern zur Abstimmung aufgerufen, sich zwischen der amtierenden sozialdemokratischen Regierungs-Chefin Helle Thorning-Schmidt und ihrem konservativen Herausforderer Lars Lokke Rasmussen zu entscheiden. Die rechtspopulistischen Dänischen Volkspartei (DF) spielte nicht in der ersten Liga mit, ihr wurden aber im Vorfeld bis zu einem Fünftel der Stimmen zugetraut. Mittelpunkt des Wahlkampfes war wieder einmal die Zukunft des dänischen Sozialstaates. Von der rechten Seite kommen Forderungen nach weniger EU, Asylstopp und schärferen Grenzkontrollen.
Nach dem bisherigen amtlichen Wahlergebnis haben sich die Dänen gegen den Sozialstaat bisheriger Prägung entschieden. Der neue Ministerpräsident dürfte Lars Lokke Rasmussen heissen. Allerdings nicht durch eigenen Wahlerfolg. Denn stärkste Partei des Landes sind weiterhin die Sozialdemokraten. Aber der geradezu historische Erfolg der Dansk Folkeparti (DF) mit 21 Prozent hilft den Konservativen. Mit den vier Mandaten von den Faröer Inseln und Grönland erreicht die bürgerliche Koalition fünf Mandate mehr als der Mitte-Links-Block.
Eine neue Regierung macht eine neue Politik. Wie diese allerdings aussehen wird, lässt sich angesichts des überwältigenden Erfolgs der DF nicht absehen. Denn die Dansk Folkeparti wird auf jeden Fall bei jeder Entscheidung ein Wörtchen mitreden wollen.