Die ersten Neu-Emissionen (IPOs) für 2016 und 2017 sind schon raus. Verglichen mit den Vorjahren, gab es in letzter Zeit relativ wenige Neu-Emissionen auf dem internationalen Wertpapiermarkt. Sieht man sich dazu die durchschnittliche Kursentwicklung der „Neuen“ an, so kann sie nicht gerade überzeugen.
Beispiele: Eine Ferrari ist aktuell – bezogen auf die Erstnotiz – mit 18,5% in den Miesen. Eine Schaeffler mit 21,2% im Plus. Eine Siltronic mit 21,0% im Minus, ebenso eine windeln.de (!) mit 40,0% im Minus. Eine Tele Columbus mit 23,2% ebenfalls im Minus.
Ein ETF auf den DAX beispielsweise hätte da wesentlich mehr bei wesentlich weniger Sorgenfalten gebracht. Warum ist das wohl so? Dazu muss man ein bisschen tiefer graben.
Folgen wir der Spur des Geldes und wechseln auch schon mal die Perspektive, also von der Käufer- auf die Verkäuferseite.
Warum veräussert jemand ein Unternehmen, dessen Eigentümer er ist? Gut, das Unternehmen könnte dabei sein, den Bach runter zu gehen. Aber Notverkäufe über die Börse lassen sich nicht realisieren, weil die Zahlen geprüft und testiert werden. Und auch die mediale Aufmerksamkeit ist einfach zu gross.
Bleibt also die Annahme, dass der Verkäufer den Verkaufspreis als für sich selbst angemessen bis höchst attraktiv findet. Er hat alle Daten zur Verfügung, aus denen er diesen Schluss ziehen kann. Die Banken, die eine Neu-Emission begleiten, ünterstützen natürlich den Verkäufer, da sie von ihm beauftragt wurde und er ihre Rechnungen zahlt. Für Banken sind Neu-Emissionen ein attraktives Geschäft, ergo: wes Brot ich ess, des Lied ich sing. Übersetzt: Ich passe mich dem an, von dem ich wirtschaftlich abhängig bin. Es wird also getrommelt und gepfiffen, um einen möglichst hohen Emissionspreis herausschlagen zu können.
Handelssysteme und eine charttechnische Analyse greifen nicht. Warum? Die Formeln der Systeme und Kursindikatoren können bei Neu-Emissionen nicht auf historische Daten zurückgreifen und ihre Kurven zeichnen und Signale geben. Weder ein Benchmark noch ein Ranking sind möglich, weil man nicht sagen kann, wie sich die neue Aktie im Vergleich zur Branche oder gar zum Gesamtmarkt entwickelt hat. Da wird eine qualifizierte Einschätzung schnell zum Stochern im Nebel.
So gesehen, sind Neu-Emissionen mehr als riskant, ein Vabanque-Spiel. Man gibt sein Geld jemandem, den man nicht kennt. Also mein Ding ist das nicht. Da investiere ich lieber in solide Unternehmen aus Deutschland, Europa oder – natürlich – im skandinavischen Raum, die es bereits jahrelang gibt und die sich im Wettbewerb bewährt haben.
Denn: Vertrauen ist gut, aber – gerade wenn es um Geld geht – Kontrolle ist besser.
Archiv fü November, 2015
Neu-Emissionen lieber meiden?
Posted 27. November 2015 By ljwimmerChart der Woche: Sandvik
Posted 26. November 2015 By ljwimmerDer Chart der Woche gehört heute zu: SKA-SE Sandvik AB
Als einer der weltweit führenden Hersteller von Werkzeugen und Industriegeräten ist der Konzern nicht nur in Schweden selbst (knapp vier Prozent Umsatzanteil) tätig. Der überwiegende Teil des Geschäfts wird in Europa, Asien, Australien und Nordamerika gemacht.
Im Geschäftsbereich „Werkzeugfertigung“ werden Klingen und Bohrer für die Automobilindustrie und den allgemeinen Maschinenbau hergestellt. Der Geschäftsbereich „Bergbau und Bauindustrie“ fertigt Bohrköpfe und -geräte, Förderbänder, Schaufellader, Transporter, Ausrüstungsgüter, Werkzeuge und Dienstleistungen. Der Geschäftsbereich „Materialtechnik“ liefert Rohre, Bänder und Drähte aus Edelstahl und Ausgangsmaterial für medizintechnische Metallimplantate.
Die drei größten Anteilseigner sind die Beteiligungsgesellschaft Industrivärden AB (11,8%), Alecta Pension Insurance Mutual (4,8%) und Svenska Handelsbankens Pensionsstiftelse (3,9%).
Nach einem 2014er Umsatz von 2,8 Mrd. SEK werden für das laufende Jahr 3,3 Mrd. SEK erwartet.
Beim aktuellen Kurs beträgt die Dividende 2015e 4,1% und das KGV 2015e liegt derzeit bei 9,7
Schlusskurs gestern: SEK 84,50 (+1,8%) | Im Aufwärtstrend befindet sich der Kurs seit Oktober 2015
Der Kurseinbruch von Juni bis September sorgte für günstige Einkaufskurse, sodass das Interesse an der Aktie im Oktober wieder zunahm. Der aktuelle Aufwärts-Trend ist intakt.
Ich übernehme diese Aktie in meine Watchlist für das Muster-Depot. Aufgrund der Begrenzung des zur Verfügung stehenden Anlagekapitals wird der Wert aber nicht zwangsläufig ins Depot übernommen.
Wer selbst in die Aktie investieren will:
ISIN SE0000667891 | Symbol SAND | Börse Stockholm / alternativ handelbar an der Börse Tradegate, allerdings bei relativ geringen Umsätzen.
Hinweis: Diese Kurz-Analyse stellt keine Aufforderung zum Handel mit dieser Aktie dar. Ich übernehme keine Verantwortung für jegliche Konsequenzen und Verluste, die aus der Verwendung dieser Informationen entstehen. Ich handle mit skandinavischen Aktien und besitze eventuell Positionen in den hier erwähnten Wertpapieren.
Chart der Woche: Statoil
Posted 19. November 2015 By ljwimmerDer Chart der Woche gehört heute zu: SKA-NO Statoil ASA
Der größte Erdöl-Konzern Skandinaviens deckt das Geschäft in voller Breite ab: von der Exploration und der Gewinnung von Erdöl und -gas über den Betrieb von Raffinerien bis hin zum Handel mit den Endprodukten, über all ist das Unternehmen mit einem Geschäftsbereich vertreten. Statoil besitzt 75 eigene Ölfelder und ist zu 75 Prozent in Norwegen selbst tätig.
Nach einem 2014er Umsatz von 606,8 Mrd. NOK werden für das laufende Jahr aufgrund des gesunkenen Rohölpreises lediglich rund 500 Mrd. NOK erwartet.
Beim aktuellen Kurs beträgt die Dividende 2015e 5,5% und das KGV 2015e ist wegen eines erwarteten Verlusts von rund 10 Mrd NOK negativ
Schlusskurs gestern: NOK 135,75 (+2,2%) | Im Seitwärtstrend befindet sich der Kurs seit über einem Jahr
Die weiterhin unsichere Situation beim Rohölpreis zeigt sich auch im Kurs des Unternehmens. Mit steigenden Ölpreisen kann man aber davon ausgehen, dass auch der Kurs dieses an sich soliden Konzerns steigt. Die geschätzte Dividende für 2015 ist ein zusätzliches Risikopolster.
Ich übernehme diese Aktie in meine Watchlist für das Muster-Depot. Aufgrund der Begrenzung des zur Verfügung stehenden Anlagekapitals wird der Wert aber nicht zwangsläufig ins Depot übernommen.
Wer selbst in die Aktie investieren will:
ISIN NO0010096985 | Symbol STL | Börse Oslo / alternativ handelbar an der Börse Stuttgart (oder Tradegate), allerdings bei relativ geringen Umsätzen (Spread!).
Hinweis: Diese Kurz-Analyse stellt keine Aufforderung zum Handel mit dieser Aktie dar. Ich übernehme keine Verantwortung für jegliche Konsequenzen und Verluste, die aus der Verwendung dieser Informationen entstehen. Ich handle mit skandinavischen Aktien und besitze eventuell Positionen in den hier erwähnten Wertpapieren.
Wird Cryptogeld bald etwas Normales sein?
Posted 17. November 2015 By ljwimmer![]() |
Der Kurs des Bitcoin gab zwischenzeitlich rund 30 Prozent vom Jahrshöchstkurs Anfang November ab, konnte sich jetzt aber oberhalb von EUR 300 stabiliseren.
Es tut sich weltweit etwas. Das Establishment ist aufgerüttelt und macht sich Gedanken über Cryptogeld. |
Chart der Woche: Carlsberg
Posted 12. November 2015 By ljwimmerDer Chart der Woche gehört heute zu: SKA-DK Carlsberg A/S
Mit rund 100 Brauereien zählt das Unternehmen zu den größten Bierproduzenten der Welt. 2014 setzte der Konzern 134,5 Mio. Hektoliter ab, hauptsächlich mit den Marken Carlsberg und Tuborg. Neben der Produktion und dem Vertrieb von Bieren macht das Unternehmen auch mit Soda-, Energiegetränken und Mineralwasser weltweit Geschäfte. Produziert und verkauft wird zum Großteil in Dänemark, aber auch in Deutschland und Westeuropa, China und Asien, Russland und Osteuropa.
Nach einem 2014er Umsatz von 64,5 Mrd. DKK werden für das laufende Jahr 64,7 Mrd. DKK erwartet.
Beim aktuellen Kurs beträgt die Dividende 2015e 1,6% und das KGV 2015e liegt derzeit bei 19,6
Schlusskurs gestern: DKK 589,25 | Im Aufwärtstrend befindet sich der Kurs seit Dezember letzten Jahres, gestern wurde ein langfristiges Kaufsignal generiert
Die Übernahme von SAB Miller durch AB InBev wirbelte die ganze Branche auf. Dadurch wurde die Aufmerksamkeit der Investoren auch auf die nächstgrösseren Brauereien gelenkt. Es dürfte nicht die schlechteste Idee sein, diesen weltbekannten Bierbrauer im Blick zu haben.
Ich übernehme diese Aktie in meine Watchlist für das Muster-Depot. Aufgrund der Begrenzung des zur Verfügung stehenden Anlagekapitals wird der Wert aber nicht zwangsläufig ins Depot übernommen.
Wer selbst in die Aktie investieren will:
ISIN DK0010181759 | Symbol CARL.B | Börse Copenhagen / alternativ handelbar an der Börse Tradegate, allerdings bei relativ geringen Umsätzen (Spread!).
Hinweis: Diese Kurz-Analyse stellt keine Aufforderung zum Handel mit dieser Aktie dar. Ich übernehme keine Verantwortung für jegliche Konsequenzen und Verluste, die aus der Verwendung dieser Informationen entstehen. Ich handle mit skandinavischen Aktien und besitze eventuell Positionen in den hier erwähnten Wertpapieren.
Bitcoin als Schneeballsystem?
Posted 11. November 2015 By ljwimmerNorwegen: Zinssatz und Steuererhöhung
Posted 6. November 2015 By ljwimmer
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Die Norwegische Zentralbank beliess den Leitzins – wie erwartet – bei 0,75 Prozent. Bereits im vergangenen Monat kündigte die norwegische Regierung eine Erhöhung der Verbrauchssteuern ab 2016 an. Der Vorlage des Haushaltsentwurfs ist eine Erhöhung von durchschnittlich 2,5 Prozent zu entnehmen. Damit entspricht die geplante Steuererhöhung der für nächstes Jahr erwarteten Teuerungsrate. |
Chart der Woche: Swedish Match
Posted 5. November 2015 By ljwimmerDer Chart der Woche gehört heute zu: SKA-SE Swedish Match AB
Als skandinavischer Branchenriese ist das Unternehmen auf Herstellung und Vertrieb von Tabakwaren spezialisiert. Mit Schnupftabak (rund 40 Prozent des Umsatzes) ist man die Nr. 1 in Schweden, Norwegen, Südafrika und die Nr. 3 in Nordamerika. Zigarren und Zigarillos tragen beim weltweit zweitgrößten Hersteller rund 20 Prozent zum Umsatz bei. Das unumgängliche Zubehör (Streichhölzer, Feuerzeuge und sonstiges) bringt die restlichen rund 40 Prozent des Umsatzes. Damit ist das Unternehmen sehr breit aufgestellt und deckt die Bedürfnisse der Raucher komplett ab. Etwas mehr als die Hälfte seines Umsatzes macht der Konzern in Schweden, der Rest kommt aus aller Welt.
Nach einem 2014er Umsatz von 13,3 Mrd. SEK werden für das laufende Jahr 14,5 Mrd. SEK erwartet.
Beim aktuellen Kurs beträgt die Dividende 2015e 3,0% und das KGV 2015e liegt derzeit bei 17,8
Schlusskurs gestern: SEK 276,65 | Im Aufwärtstrend befindet sich der Kurs seit Mitte Dezember 2014
Nach dem Kurseinbruch im August stieg der Kurs im September wieder über die GD250-Linie und beginnt sich wieder nach oben zu bewegen. Nach Veröffentlichung des 2015-Q3-Berichts gestern stieg der Kurs um fast vier Prozent (+3,7%).
Ich übernehme diese Aktie in meine Watchlist für das Muster-Depot. Aufgrund der Begrenzung des zur Verfügung stehenden Anlagekapitals wird der Wert aber nicht zwangsläufig ins Depot übernommen.
Wer selbst in die Aktie investieren will:
ISIN SE0000310336 | Symbol SWMA | Börse Stockholm / alternativ handelbar an der Börse Tradegate, allerdings bei relativ geringen Umsätzen.
Hinweis: Diese Kurz-Analyse stellt keine Aufforderung zum Handel mit dieser Aktie dar. Ich übernehme keine Verantwortung für jegliche Konsequenzen und Verluste, die aus der Verwendung dieser Informationen entstehen. Ich handle mit skandinavischen Aktien und besitze eventuell Positionen in den hier erwähnten Wertpapieren.