Der neue Bitcoin Rainbow Chart

Der ursprüngliche Bitcoin Rainbow Chart ist tot!
Der Chart, der auf einem 2014 entwickelten Modell basierte, hielt sich eine ganze Zeit lang. Aber nach einem brutalen 2022 in der Krypto-Industrie war es einfach nicht mehr gültig.
Seit dem Start in 2014 gab es eine Menge neuer Bitcoin-Preisdaten. Da man den Regenbogen-Chart nicht sterben lassen wollte, wurde das Modell neu gerechnet und der Chart neu gestaltet.

Also, was ist neu?
– Der Rainbow Chart V2 basiert auf einer völlig neuen Formel, die mit Daten bis 2022 angepasst wurde.
– Die neue Formel erklärt jede bisherige Bewegung (die alte hatte ein paar Dochte außerhalb des Regenbogens).
– Aufgrund der jüngsten Ereignisse ist die potentielle Flugbahn des Bitcoin-Preises nicht so bullisch wie die alte Formel.
– Man kann jetzt beliebig in das Diagramm hineinzoomen und schwenken.
– Dem Regenbogen-Chart können weitere Jahre hinzugefügt werden

Was hat sich nicht geändert?
– Die Legendenbeschriftungen und die Farben wurden beibehalten.
– Der Regenbogen ist immer noch kein vollständiger Regenbogen, der nach unten geht, denn so funktioniert Bitcoin nicht!

Wie funktioniert das neue Modell?
Es wurden zwei Kurven angepasst. Eine, die sich am besten an alle Bitcoin-Höchststände anpasst (rot) und eine, die nur die Tiefststände enthält (blau). Der Rest wurde einfach interpoliert.
Das Ergebnis ist dieser schöne Regenbogen, der hoffentlich eine hellere Zukunft hat als der alte.

Quelle: Rainbow Chart V2

Kaum Bewegung im Kryptomarkt

Stagniert der Markt der Kryptowährungen? Seit Wochen pendeln die Kurse in einem Seitwärtstrend dahin:
Bitcoin um die Marke von 6.464 US-Dollar, Ethereum um die 222 US-Dollar und Ripple um die 0,55 US-Dollar – diese Kurse habe ich bewußt gewählt, um sie sich leichter merken zu können. Sie spiegeln aber den Trendverlauf gut wieder.
Auch die Bitcoin-Dominanz verharrt schon seit längerem bei etwa 52 Prozent, während die Marktkapitalisierung leicht ansteigend um die 200 Mrd. US-Dollar pendelt.

Die Situation spiegelt die aktuelle Nachrichtenlage wieder: gute Nachrichten wechseln sich mit schlechten Nachrichten regelmäßig ab, entsprechend reagieren die Kurse himmelhoch jauchzend, nur um dann wieder zu Tode betrübt zu sein.
Technischen Analysten zufolge leidet Bitcoin an einem potenziellen kurzfristigen Break-out. Es dürfte interessant sein, diesem Gedankengang zu folgen und zu sehen, wie sich die Kurse bewegen werden.

Ich denke, die guten Nachrichten werden überwiegen und letztlich sollte sich zum Jahresende hin ein längerfristiger Aufwärtstrend durchsetzen. Es dürfte sich also lohnen, den Markt genau zu beobachten und auf ein Zeichen des Ausbruchs der drei großen Kryptowährungen zu warten. Das dürfte letztendlich auch den Gesamtmarkt mit nach oben bringen. Und das kann sehr rasch geschehen.

Cryptowährungen werden salonfähig

Bitmain Technologies Ltd., die größte Crypto Mining Farm der Welt, plant in Hongkong an die dortige Börse zu gehen. Der Ort ist gut gewählt, treffen doch in Hongkong die traditionellen Kapitalmärkte und die neuen Cryptowährungen heftig aufeinander. Geht man nach dem der Börse vorliegenden IPO-Antrag, dürfte der Börsengang einige Milliarden US-Dollar schwer sein. Und das in einem schwierigen Umfeld, sowohl für die Crypto- als auch die Private Equity Märkte. Dazu kommt, dass die Börse Hongkong es in diesem Jahr auch nicht leicht hatte, verlor sie doch seit Jahresbeginn gut 16 Prozent.

Bitmain Technologies Ltd. wurde vor fünf Jahren in China von Jihan Wu und Micree Zhan gegründet, die dadurch zu Milliardären wurden. Nach eigenen Angaben erlöste die Firma in der ersten Jahreshälfte einen Umsatz von 2,8 Mrd. US-Dollar und erzielte dabei einen Gewinn von 742,7 Mio. US-Dollar. Sowohl Umsatz als auch Gewinn haben sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum knapp verzehnfacht.

Das Unternehmen ist auch führend im Verkauf von Mining-Ausrüstung und bietet Spezialchips mit Zubehör für andere Cryptominer. Analysten zufolge beherrscht Bitmain Technologies Ltd. den Markt für Cryptomining Chips zu 85 Prozent. Die Firma hält knapp 900 Mio. US-Dollar an Cryptowerten (Stand Juni 2018).

Der bevorstehende Börsengang von Bitmain Technologies Ltd. gilt als Test für andere Unternehmen aus diesem Sektor. Zugleich soll damit auch gezeigt werden, wie wichtig die Blockchain Technologie, auf der die Cryptowährungen basieren, auch für die Wirtschaft ist.

Wachablösung bei den Cryptowährungen?

Soeben hat Ripple (XRP) die bisherige Nummer Zwei, Ethereum (ETH) abgelöst. Mit einem Umsatzsprung von rund 20% hat Ripple seine Marktkapitalisierung (lt. CoinMarketCap) auf rund 22 Milliarden USD katapultiert. Auslöser für diese Kursbewegung waren Aussagen und Aussichten des Ripple-CEOs zur Zukunft des Ripple-Ökosystems. Dazu kommt, dass Coinbase, eine der großen Cryptobörsen, weitere Cryptocoins, darunter auch Ripple, listen will.

Bereits vorher kursierten traditionsgemäß unterschiedliche Preisziele zum Jahresende für die großen Cryptowährungen. Nigel Green, Gründer und CEO der deVere Group, brachte einen Kurs von 1,00 USD pro Ripple bis Ende 2018 ins Spiel. Er sagte sinngemäß, Cryptowährungen seien die Zukunft des Geldes und Ripple werde sich als eine der erfolgreichsten Coins für Geschäfte, Organisationen und Normalbürger etablieren. Die Nutzung von Ripple werde weiter wachsen und dazu führen, dass nicht nur ein Wert von 1,00 USD bis Jahresende möglich, sondern darüber hinaus auch eine Verdoppelung in 2019 nicht auszuschließen sei.

Eine erstaunliche Entwicklung, wenn man bedenkt, dass die bereits im Jahr 2012 entwickelte Cryptowährung noch Anfang 2017 lediglich einen Wert von 0,006 USD hatte. Der prozentuale Zuwachs liegt also bei sagenhaften — na, rechnen Sie das ruhig mal selbst aus, sonst glauben Sie es nicht.

Rezension 12.07.2018 Hosp, Kryptowährungen

 

Dr. Julian Hosp
Kryptowährungen

2018 im Finanzbuchverlag erschienen, 198 Seiten, 14,99 Euro | gibt es als Buch, E-Book oder Hörbuch

Der Autor ist Mitbegründer und Präsiden von TenX, einer Firma mit Sitz in Singapur, deren Ziel es ist, Kryptowährungen aus dem Internet ins reale Leben zu bringen und alltagstauglich und anwendbar zu machen.

Mit einem sehr logischen Aufbau führt der Autor in die Welt der Kryptowährungen. Dabei erklärt er zunächst das Geld und seine Funktionen und schlägt einen Bogen von Gold zu Kryptogeld. Damit werden Zusammenhänge klar und macht es einfach, Kryptogeld in sein bisher bekanntes „Geld-Universum“ zu integrieren.

Erst ab dem zweiten Kapitel werden Kryptowährungen und die zugrunde liegende Blockchain in aller Ausführlichkeit und sehr gut verständlich erklärt. Auch hier geht es dem Autor darum, Zusammenhänge zu erklären und dadurch das ganze Bild sichtbar zu machen. Dabei geht er manchmal sehr ins technische Detail, was aber der Lesbarkeit nicht abträglich ist. Ganz im Gegenteil wird manches um so klarer. Ich gebe gern zu, dass auch ich jetzt einige technische Zusammmenhänge klarer sehe. Und das, obwohl ich mich bereits seit 2012 mit dem Thema beschäftige, wenn auch mehr mit den finanziellen Auswirkungen als mit dem technischen Hintergrund. 

Ein eigenes Kapitel ist dem gewidmet, das auch hier bei uns seit 2015 ein Thema ist: dem Investieren in Kryptowährungen. Nützliches Hintergrundwissen und Hinweise auf allgegenwärtige Fallstricke werden durch das eigene Portfolio abgerundet. Interessant in diesem Zusammenhang ist auch der Ausblick des Autors auf die Zukunft der Kryptowährungen – für Investoren enorm wichtig zu wissen. Als Bonus gibt es noch Informationen zu den aktuell aus dem Boden schießenden ICOs., den Initial Coin Offerings. Wer hier investieren will, sollte dieses Kapitel aufmerksam lesen.

Dr. Julian Hosp sagt: „Meine Vision ist es, bis zum Jahr 2025 mindestens einer Milliarde Menschen geholfen zu haben, Blockchain und Kryptowährungen zu verstehen.“
Mit diesem Buch hat er schon mal einen vielversprechenden Anfang gemacht.

Fazit: Ein hervorragend geschriebenes, sehr informatives Buch. Trotzdem hat es eine Zeit gedauert, bis ich mich dazu durchringen konnte, es zu lesen. Denn bereits nach den ersten Seiten legte ich das Buch entnervt wieder weg. Der Autor spricht seine (erwachsenen) Leser mit „Du“ an. Das hat mich an sich immer schon gestört. Nach einiger Zeit aber dachte ich mir, das es wohl der Szene-Sprache Englisch geschuldet sei. Außerdem erschien es ein halbes Jahr vorher ja zuerst als englischsprachige Ausgabe. Also griff ich mir das Buch erneut – und nach ein paar weiteren Seiten fand ich es so gut, dass ich mich schon auf das nächste Mal freute, wenn ich mal unterbrechen musste.

Anmerkung: Kaufen kann man es nicht nur online, sondern natürlich auch in örtlichen Buchhandlungen, die in unserem Land selbstverständlich ihre Steuern zahlen und Arbeitsplätze vor Ort schaffen.

Mein Geld-Experiment nach 40 Monaten

 

Dienstag, 01. Mai 2018
Vor 40 Monaten, am 01. Januar 2015, begann ich mein „Geld-Experiment“ mit dem Ziel, ein Konzept für Sicherheit und Wachstum zu finden, das eine vom Euro unabhängige Geldanlage möglich macht.
Jetzt ist es an der Zeit, ein erstes Zwischenergebnis zu ziehen.

Begonnen hatte das Ganze als Versuch, eine ertragreiche und relativ sichere Geldanlage auch für „normale“ Geldanleger möglich zu machen. Deshalb wählte ich eine Depotgröße, die von einem „normalen“ Berufstätigen im Alter zwischen 25 und 45 Jahren i.d.R. problemlos angelegt werden kann, wenn auch – bei Jüngeren – nicht zwangsläufig auf einen Schlag. Um meine Aufmerksamkeit zu erhöhen und mich selbst für auftretende Probleme zu sensibilisieren, habe ich diesen Betrag real so angelegt, wie ich es in meinen Beiträgen und auf meinen Seiten beschreibe. Lediglich den einen oder anderen Zwischenverkauf zu Gunsten des Kapitalerhalts habe ich dort nicht mitgemacht, wo es mir auf Grund einer extrem langfristigen Sicht (Cryptogeld) sinnvoll erschien.

Vermögen bei Start des Depots: €   50.000
Vermögen nach 40 Monaten:      € 250.673
Erfolg des Geldanlagekonzepts: € 200.673

Das sind +401,3% gesamt oder +120,4% pro Jahr oder +10,0% pro Monat.

Trotz vieler politischen Krisen und der damit verbundenen Schwankungen in den einzelnen Märkten (Aktien, Cryptogeld, Edelmetall) liegt das Ergebnis über dem Erfolg vieler Indizes oder professioneller Geldanleger. Damit will ich deutlich machen, dass man keinen Bank(st)er braucht, um Vermögen aufzubauen und für das Alter vorzusorgen. Lediglich ein gewisses Startkapital, ein Konzept und etwas Zeit, um sich selbst darum kümmern zu können. Tut ja sonst keiner – und die mehr oder weniger gut ausgebildeten „Professionellen“ wollen immer nur unser Bestes: unser Geld.

Info 08.02.2018 Cryptogeld

Die guten Nachrichten häufen sich: nach der im Allgemeinen positiv verlaufenen Anhörung von Jay Clayton (SEC Chairman) und J. Christopher Giancarlo (CFTC Chairman) vor dem US Congress kommen schon die nächsten guten Nachrichten.

Tharman Shanmugaratnam, der Vize-Premier von Singapur, gab bekannt, dass sein Land nicht die Absicht habe, Cryptowährungen zu verbieten. Das auch von ihm geleitete Singapore Monetary Office (MAS) befasst sich bereits mit Cryptowährungen, analysiert den Markt und denkt darüber nach, wie sich Nebenwirkungen vermeiden lassen. Aber es wurde strikt bekräftigt, dass Singapur über die Cryptowährungen keinen Bann verhängen wird.

Überraschendes kommt von der Europäischen Zentralbank (EZB): Mario Draghi, Präsident der EZB, bestätigte gestern, dass europäische Banken auch Positionen in Bitcoin halten dürfen. Trotz einiger kritischer Kommentare über Cryptowährungen bekräftigte Draghi, dass einige europäische Banken die Absicht hätten, in Bitcoin zu investieren und die EZB nicht dagegen sei.

Kann es sein, dass sich da die Bankenlobby durchgesetzt hat? Immerhin sind seit letztem Jahr immer mehr Großbanken auf den Zug aufgesprungen. Hatten die Bosse noch vehement geleugnet, in Bitcoin investieren zu wollen und allen zuwider handelnden Mitarbeitern mit Kündigung gedroht, kauften ihre „Spezialabteilungen“ klammheimlich z.B. über eine skandinavische Cryptobörse eine große Position Bitcoins. Als Meilenstein für die Bankenlobby dürfte die Zulassung von Bitcoin-Optionen gelten. Erlauben diese Derivate doch den Banken, ihr Short-Selling-Spielchen auch mit Bitcoin zu spielen und viel Geld damit zu verdienen.

Verständlich, dass die europäischen Bankster da auch an die Fleischtöpfe wollen. Mit Mario Draghi, einem ehemaligen Goldman Sachs Banker, dürfte ein entsprechendes Gespräch nicht allzu schwierig gewesen sein.

Wie dem auch sei: für den Cryptomarkt im Allgemeinen dürften das gute Nachrichten sein. Unmittelbar nach Bekanntwerden des Anhörungsprotokolls aus dem US Congress begann sich der Bitcoin-Kurs von seinem letzten Tief bei 6.000 USD wieder zu erholen. Seitdem befindet sich der Kurs im kurzfristigen Aufwärtstrend und steht aktuell bei 8.480 USD. Auch die Marktkapitalisierung des Gesamtmarktes hat zugelegt und beträgt aktuell wieder mehr als 400 Mrd. USD. Damit flossen innerhalb der letzten beiden Tage mehr als 130 Mrd. USD in den Cryptogeld-Markt.

Die nächsten Tage werden zeigen, ob der neue Aufschwung von Dauer sein wird. Jetzt kommt es noch darauf an, wann der „Point Of No Return“ für die Shortseller erreicht sein wird, ab dem sie ihre Positionen auflösen müssen. Das dürfte der endgültige Startpunkt für einen länger anhaltenden Aufwärtstrend sein.

Info 30.01.2018 Cryptogeld

Falschnachrichten („Fake News“), Regulierungs-Drohungen, Skandale, Meinungsdurcheinander, Schließen von Bankkonten und Hardcore Short Seller (i.d.R. hauptsächlich Bankster und Hedgefonds) haben dem Bitcoin zu einer höllischen Achterbahnfahrt verholfen. Aber schaut man genauer hin, scheint alles halb so wild:
In Brisbane, Australien, kann man in Cryptogeld zahlen. Das beginnt schon am Brisbane Airport (BNE). Hier kann man mit Bitcoin, Dash und Ethereum zahlen. Auch bei örtlichen Geschäften kann man mit Hilfe von TravelByBit in Cryptogeld bezahlen.
Starbucks ist an Cryptogeld interessiert, wie der CEO Howard Shultz jetzt bekannt gab. Er glaube, so Shultz, dass Cryptogeld in ein paar Jahren weltweit von den meisten Menschen akzeptiert werde.
Auch bei der Blockchain Technologie im Allgemeinen tut sich was: IBM und Maersk glauben an das Potenzial der Blockchain und haben ein gemeinsames Projekt gestartet, das mit Hilfe von IBM’s Hyperledger Technology komplette Logistik-Prozesse über die Blockchain abwickelt. Von Blase und Gefahr kann also nicht die Rede sein. Wir stehen ganz im Gegenteil erst am Beginn einer technischen Revolution in der Finanz- und Geschäftswelt.

Platzt die Bitcoin-Blase?

Seit dem Allzeithoch bei $ 19.891 (Bitfinex) am 17. Dezember fällt der Kurs von Bitcoin bereits den vierten Tag in Folge. Platzt die Blase?

Ich denke nicht. Viele Analysten bemühen seit Jahren gebetsmühlenartig immer wieder den unsäglichen Tulpen-Blasen-Vergleich. Aber wer sind diese Analysten? Sie kommen aus dem Lager derjenigen, denen diese neue Technologie ein Dorn im Auge ist: Regierungen, Zentral- und Geschäftsbanken. Sachliche und fachlich fundierte Analysen sind kaum darunter.

Versachlichen wir die Diskussion: für ein System im Zustand einer Blase gibt es eine Definition. Als Spekulationsblase bezeichnet die Makroökonomie eine Marktsituation, in der die Preise eines Handelsguts oder Vermögensgegenstandes bei hohen Umsätzen über ihrem inneren Wert liegen. Für die Entstehung von Blasen werden in der Literatur viele mögliche Ursachen diskutiert. Diese reichen von begrenzter Rationalität, über Institutionalisierung und Spekulation bis hin zu Inflation. Die „Greater Fool“ Hypothese geht davon aus, dass am Markt immer jemand (ein noch größerer Narr) bereit ist, einen noch höheren Preis zu zahlen. Übersteigt dann das Angebot die Nachfrage, bricht der Preis ein und die Blase platzt.

Der Vergleich mit der im Zusammenhang mit Bitcoin oft zitierten Tulpen-Blase in den Jahren 1636 und 1637 hinkt. Damals waren Tulpen neue Liebhaberobjekte, die in den Gärten der sozial gehobenen Schichten des gebildeten Bürgertums der Niederlande kultiviert wurden. Einem vergleichsweise geringen Angebot stand eine enorm hohe Nachfrage gegenüber. Die Folge war ein gewaltiger Anstieg der Preise. Weil man damit viel Geld verdienen konnte, nahmen Handel und Angebot zu. Und weil es plötzlich Tulpen en masse gab, war niemand mehr bereit, überhöhte Preise zu bezahlen, die Blase platzte. Wer mehr darüber wissen will, kann sich auf Wikipedia schlau machen.

Bei Bitcoin fehlt das wesentlichste Element einer Blasen-Bildung: die Ausweitung des Angebots. In gewissen zeitlichen Abständen werden gezielt bestimmte Mengen an Bitcoin „geschürft“ und die maximale Anzahl Bitcoins ist auf 21 Millionen Stück begrenzt, die im Jahr 2140 vorhanden sein werden. Allein dieses von „Satoshi Nakamoto“ eingeführte deflationäre Konzept der Cryptowährung wirkt einer Blasenbildung entgegen.

Mit diesem Bitcoin Bashing soll eigentlich nur von einer tatsächlichen Blase abgelenkt werden: den Anleihenkäufen von EZB und FED. Verantwortlich für diese gigantische Blase, die unzählige Vermögenswerte vernichten wird, sind Mario Draghi und Janet Yellen.

Die Deutsche Bank Research („Die dunklen Seiten des Quantitative Easing“) schrieb dazu am 2. November: „Das Eigenlob der Europäischen Zentralbank für Ausmaß und Kreativität ihrer Geldpolitik scheint zunehmend unangebracht. Tatsache ist, dass der Euroraum … nicht tragfähige Verschuldungsquoten … zu verzeichnen hat.“ Die EZB-Politik habe eine Fehlallokation von Kapital hervorgerufen, die den Prozess der schöpferischen Zerstörung verhindere und Vermögenspreisblasen entstehen lasse.

Es ist dieser Schuldenberg, vor dem wir uns fürchten müssen. Die Schuldenorgie der Regierungen und Zentralbanken führt nicht nur zu einer Umverteilung von unten nach oben, sondern wird auch viele Menschen ins finanzielle Unglück stürzen, wenn sie zu Ende ist. Da vertraue ich mein Geld lieber einer dezentralisiert organisierten, libertären, mathematisch definierten Cryptowährung an, als einem Euro oder US-Dollar, der von Regierungen manipuliert werden kann und wird.

Bei Analysen zu Bitcoin & Co. sollte man also grundsätzlich darauf schauen, von wem diese Analysen stammen. In der Regel steckt immer eine Absicht dahinter.

Brutaler Absturz

So schnell wurde aus einem Traum ein Albtraum: Heute morgen begann ein brutaler Absturz des Bitcoin-Kurses sowohl in US-Dollar als auch in EUR. In Euro fiel der Kurs von Allzeit-Hoch bei EUR 1.089,00 bis auf knapp über EUR 900,00 – abrupt, wenn auch fast schon vorhersehbar. Es sieht so aus, als wäre der Kursabsturz von grösseren Orders (z.B. zwischen 10 und 72 Stk, wie ich im Orderbuch gesehen habe) ausgelöst worden, während der vorangegangene Anstieg durch zahllose kleinere Orders eingeleitet und erst später durch große Stückzahlen befeuert wurde. Es sieht so aus, als hätten da ein paar große Trader auf die Schnelle ein paar Tausender verdienen wollen – zumindest kam mir bis jetzt kein anderer Grund unter, trotz Recherche. Ein Wiedereinstieg kann also ebenso plötzlich möglich sein.

Durchbruch gelungen?

Mit keiner Anlagemöglichkeit konnte man in den vergangenen fünf, sechs Jahren so viel Geld verdienen wie mit Bitcoin. Heute morgen erreichte die Cryptowährung mit EUR 1.025,50 ihr All-Time-High.

Wer sich im Jahr 2011 mit Bitcoin eindeckte, als der Preis noch bei etwa einem Euro lag, der konnte bis heute über 100.000 Prozent machen. Wer noch früher einstieg und den Bitcoin für gerade mal zehn Cent kaufte, freut sich jetzt über einen Wertzuwachs von über 1.000.000 Prozent. Nicht schlecht, oder?. Nur dumm, dass ich damals noch nicht so weit war.

Ich „entdeckte“ Bitcoin – durch Zufall – zwar bereits im Jahre 2010, konnte dessen Potenzial aber damals noch nicht einschätzen, weil ich mich nur oberflächlich damit beschäftigte. Anfangs hielt ich Bitcoin nur für eine weitere Spielart des Micropayment, das damals für Aufsehen sorgte. Also die Möglichkeit, auch kleinste Beträge in Online-Shops per Internet zu bezahlen. Erst 2012 stieß ich erneut auf die Cryptowährung, als ich – wiederum zufällig – in einem amerikanischen Newsletter auf die Meldung stieß, dass Bitcoin jetzt erstmals mehr als einen Dollar koste. Das weckte mein Interesse.

Also beschäftigte ich mich ausführlich mit dem Thema und suchte nach Informationsquellen, die damals so häufig nicht waren. Ich las mich durch zahllose Informationsseiten im englischsprachigen Raum und plötzlich erkannte ich das Potenzial dieser Währung. Und war fasziniert. Als ich mich ausreichend vorbereitet fühlte, erwarb ich Anfang 2013 die ersten Bitcoins bei Mt.Gox in Japan – und blieb dabei. Leider kosteten sie da bereits einen zweistelligen Eurobetrag, sodass ich nicht so viele erwerben konnte, wie ich mir jetzt wünsche, getan zu haben. Mit meinem Durchschnittspreis bleibe ich aber unter 100 Euro, so dass ich mich wenigstens über einen Wertzuwachs von mehr als 1.000 Prozent freuen kann. Immerhin, ich bin ja nicht unzufrieden. Es sind aber leider nicht so viele Bitcoins, dass ich mich jetzt zur Ruhe setzen könnte.

Dabei verlief die Entwicklung der Cryptowährung überaus volatil. Nach einem eher ruhigen Anstieg explodierte der Kurs erstmals Anfang April 2013 im Zuge der Zypern-Krise auf 266 US-Dollar. Ich freute mich erstmals, nur um dann abrupt wieder auf knapp über 60 US-Dollar zu fallen. Harte Zeiten. Aber ich hatte das Konzept verstanden und die Zeichen der Zeit erkannt – und kaufte wieder. Bis ich die mir vorher gesetzte Obergrenze erreicht hatte. Ich war mit der Menge und dem erzielten Durchschnittskurs zufrieden. Anlageziel erreicht. Jetzt konnte ich mich auf die Entwicklung von „skandINvest“ konzentrieren, um auch anderen die Möglichkeiten alternativer, vom Euro unabhängiger, Investments aufzuzeigen.

Nachdem lange Zeit unklar war, wie die Regierungen weltweit den Bitcoin behandeln würden, entschlossen sich ab Mitte September immer mehr Staaten dazu, Bitcoin als Währung zu behandeln. Der erste Boom beginnt, als auch die Chinesen das Cryptogeld entdecken. Aber erst als im November 2013 bekannt wird, dass eBay plant, Bitcoins als Zahlungsmittel zuzulassen, wird aus dem allmählichen Anstieg eine regelrechte Schussfahrt. Der Kurs explodiert erstmals auf über 1.000 US-Dollar. Ich freute mich unglaublich darüber, ein „gutes Näschen“ gehabt zu haben. Nur um dann mit ansehen zu müssen, dass der Kurs sich bis Dezember des gleichen Jahres wieder halbierte.

Der danach einsetzenden Erholung machten Probleme bei der damals größten Internetbörse Mt.Gox in Japan ein jähes Ende. Im Februar 2014 wurde ein Fehler im Protokoll entdeckt, Mt.Gox setzte den Handel aus. Zum Glück hatte ich vorher den grössten Teil meiner Bitcoins nach Deutschland transferiert, da ich nicht von einer einzigen Börse abhängig sein wollte. Ein kluger Gedanke, wie sich kurz darauf zeigte, als Mt.Gox Ende Februar 2014 von der Bildfläche verschwand. Seitdem liegen auch ein paar meiner Bitcoins unerreichbar in Japan. Absolut ärgerlich, aber das ist das Risiko bei neuen Investments. Muss man einfach abhaken und daraus lernen. Jetzt konzentrierte ich mich auf die sogenannte Altcoin-Szene in Europa bzw. Deutschland. Der Begriff „Altcoin“ steht für „Alternative Coins“, also alternative Münzen.

Nach der Insolvenz von Mt.Gox fiel der Kurs fast ein Jahr lang bis auf knapp über 148 Euro. Ein langer Abstieg, der mir aber nichts ausmachte, da ich sogar auf Kurse unter 100 Euro hoffte, um zukaufen zu können. Am 14. Januar 2015 erreichte der Kurs dann mit EUR 148,17 seinen aktuellen Tiefpunkt. Seit diesem Zeitpunkt ging es unter heftigem Auf und Ab mit EUR 1.025,50 auf das heutige Allzeit-Hoch.

Zu Beginn verlief die Kursentwicklung eher moderat, weil das Angebot mit der eher geringen Nachfrage der wenigen Insider Schritt hielt, die das Konzept verstanden hatten. Die Zypern-Krise machte das alternative Geld indes einer grösseren Öffentlichkeit bekannt, sodass sich immer mehr Menschen mit dem Thema beschäftigten. Und plötzlich wollten es viele Menschen haben, auch wenn sie das Konzept nicht wirklich verstanden hatten. Ganz einfach deshalb, weil sie dem staatlichen Geld nicht mehr trauten und eine in ihren Augen sichere Alternative suchten. Denn bei der Cryptowährung können die Regierungen nicht einfach ihre Druckmaschinen anwerfen, um neues Geld zu schöpfen.

Die maximal erreichbare Menge an Bitcoin ist mit 21 Millionen Stück im Jahre 2140 erreicht. Bis dahin wird es immer schwieriger, einen neuen Bitcoin zu erzeugen und dem Angebot hinzu zu fügen. Eine rapide steigende Nachfrage trifft also auf ein kleiner werdendes Angebot. Ergebnis: der Preis steigt langfristig. Das kann durchaus unter heftigen Schlingerbewegungen geschehen, die gute Kaufgelegenheiten bieten. Aber ein langfristiger Kursanstieg ist systemimmanent unvermeidlich. Ich wage die Prognose, dass der Bitcoin-Kurs in den nächsten fünf Jahren bis auf 10.000 Euro steigen wird.

Bitcoin erreicht neues Jahreshoch

aktueller Stand: EUR 760,00

Am 04. August 2016 zeigte mein – bisher sehr gut funktionierendes – Handelssystem ein Kaufsignal für Bitcoin und ich kaufte für mein skandINvest-Musterdepot 12 Stück á EUR 515,00 zzgl. Transaktionskosten. Wer meiner Handelsidee gefolgt ist, kann sich somit heute über einen Wertzuwachs von fast 50 Prozent freuen.
Wer allerdings meiner allerersten Empfehlung von Mitte Januar 2014 folgte und zwischendurch nicht verkaufte, hat in diesen knapp drei Jahren mit 10 Bitcoins aus EUR 1.500 mehr als EUR 7.500 gemacht – das sind mehr als plus 400 Prozent! Nach aktueller Rechtslage sogar steuerfrei – ein schönes Weihnachtsgeschenk.
Natürlich muss das jetzt nicht heissen, dass es ungebremst so weitergeht. Inzwischen ist die Cryptowährung jedoch innerhalb der sog. AltCoins ein Schwergewicht geworden und stellt rund 90 Prozent aller Umsätze in Cryptogeld. Das sorgt einerseits für Schwung, andererseits können unvorhergesehene Ereignisse sehr schnell auf den Kurs drücken, wie schon geschehen. Das muss man also aushalten können.