Info 02.02.2018 Edelmetall

Der jahrelange Druck auf den Gold-Preis lässt nach. Seit zwei Monaten legt der Kurs zu mit insgesamt rund acht Prozent. Sogar ein Zwischenhoch bei USD 1.366 gab es in der vergangenen Woche. Grund dafür ist u.a. die US Notenbank, die sich bei ihrer letzten Sitzung wegen einer vierten Zinsanhebung in Folge sehr bedeckt hielt. Wird das Wochentief bei USD 1.322 nicht nachhaltig unterschritten, sollte es bis USD 1.400 und darüber hinaus weitergehen.

Für eine weitere Entlastung der Edelmetalle sorgen die weiterhin zunehmenden Unsicherheiten in der Welt. Von unberechenbaren Präsidenten und Diktatoren bis hin zu riesigen Schuldenbergen reicht die Spanne der Risiken, denen die Welt ausgesetzt ist. In Europa kommt die Angst der Deutschen vor einer europäischen Haftungsunion dazu. Das alles führt dazu, dass gerade die deutschen Anleger vermehrt ihr Geld in Goldmünzen und -barren stecken. Sie glauben einfach nicht mehr daran, dass Regierungen in der Lage sind, Krisen zu meistern und Zukunft zu gestalten. Und das gilt weltweit.

Weniger ist mehr

Oslo.- Vernunft und Politik geht gut zusammen, zwar nicht in Deutschland, wohl aber in Norwegen. Statt immer mehr soziale Wohltaten fürs (Wahl-)Volk „rauszuhauen“, besinnt sich die norwegische Regierung auf eine alte deutsche Tugend: Sparsamkeit.
In Zukunft soll weniger Geld aus dem norwegischen Pensionsfonds entnommen werden. Dieser Staatsfonds, mit rund 7,5 Billionen NOK (etwa 850 Mrd. Euro) einer der größten der Welt, speist sich durch die Einnahmen aus der Ölförderung vor der norwegischen Küste. Verbrauchte die Regierung bisher vier Prozent des Fondsvermögens, sollen es zukünftig nur noch drei Prozent sein. Das gab Erna Solberg, Norwegens konservative Ministerpräsidentin, in einer Pressemitteilung bekannt. Zudem will man den Aktienanteil des Fonds von bisher 62,5 Prozent auf nunmehr 70 Prozent erhöhen.
Nach Warnungen von Finanzexperten, wonach der Staatsfonds künftig weniger abwerfen würde, reagierte die Regierung vernünftig. Der Vorschlag der Regierung, so Erna Stolberg, stelle „eine weiterhin verantwortungsvolle Verwaltung der großen Öl- und Gasreichtümer“ des Landes sicher. Ende März soll dieser Vorschlag dem Parlament zur Abstimmung vorgelegt werden.

Russen wollen „Bitcoin“ patentieren?

Ist das noch dumm oder schon frech?

Die russische Firma „M-Group“ – mehr als merkwürdig, das ist nicht mal eine „Dreibuchstaben-Firma“ – versuchte einem Bericht der Publikation RAPSI zufolge kürzlich, den Begriff „Bitcoin“ in Russland patentieren zu lassen.

Abenteuerlich mutet die Begründung von M-Group dafür an: „Bitcoin“ existiere weder in Wörterbüchern, noch in Enzyklopädien oder anderen zuverlässigen Informationsquellen. Um das zu untermauern, wies das Unternehmen darauf hin, dass andere ähnliche Begriffe wie „Webmoney“, „Yandex-Money“ oder „QIWI-Wallet“ sehr wohl ein Patent in der Russischen Föderation hätten. Damit nicht genug, trug die Firma auch noch vor, dass die Cryptowährung Bitcoin weder von der International Organization for Standardization (ISO) noch der National Classification Rates (NCR) anerkannt wird und geregelt wird. Was bei mir aber für einen Heiterkeitsausbruch sorgte, war der Vortrag des Antragstellers, dass die Behauptungen, Bitcoin sei 2009 entwickelt oder erfunden worden von Satoshi Nakamoto und Gavin Andresen, aus unbestätigten Berichten im Internet stammten. Einfach köstlich.

Rospatent, das russische Patentamt, wies den Antrag natürlich zurück. Dumm sind die ja auch nicht, und wenn nicht gerade Korruption im Spiel ist, arbeiten auch russische Behörden ordentlich. Rospatent erkannte an, dass Bitcoin im Jahre 2009 von Satoshi Nakamoto und Gavin Andresen tatsächlich entwickelt worden sei und fügte hinzu, dass Bitcoin schon lange vor dem Patentantrag von M-Group in Umlauf gewesen sei.

Und jetzt wirds interessant: Als weiteren Grund, warum der Patentantrag auf den Begriff „Bitcoin“ zurückgewiesen wurde, wies Rospatent darauf hin, dass das Wort „Bitcoin“ ein gebräuchlicher Begriff in Wirtschaft und Finanzwesen sei. Das erstaunt umso mehr, wenn man weiss, dass das russische Finanzministerium eine siebenjährige Haftstrafe für Bitcoin-Nutzer und -Miner fordert. Auch wenn Bitcoin in Russland offiziell nicht verboten ist, begannen sowohl das Ministerium als auch die russische Regierung schon sehr frühzeitig, sich on der Cryptowährung zu distanzieren.

Die Realität hat Russland eingeholt. Offensichtliches kann in der heutigen Zeit wohl nicht mehr so leicht unter den Teppich gekehrt werden. Rospatent wies den Antrag von M-Group zurück, da das von der Firma gewünschte Markenzeichen gesetzlich nicht geschützt werden kann. Denn dieses Markenzeichen würde die bisherigen Nutzer verwirren und das verstosse gegen russische Gesetze: „Ein Markenzeichen kann nicht geschützt werden, wenn es 1) falsch ist oder Hersteller und Nutzer in die Irre führen würde 2) im Gegensatz zum öffentlichen Interesse ist und gegen menschliche und moralische Grundsätze verstossen würde.“

Eine bemerkenswerte Entscheidung in einem Land mit einer „lupenreinen Demokratie“.